Familie Weiss ist mittendrin im ganz normalen Hollywood-Wahnsinn: Kinderstar Benjie (Evan Bird) kann mit seinen dreizehn Jahren schon auf eine Drogenkarriere zurückblicken. Tochter Agatha (Mia Wasikowska) hat vor Jahren das Haus der Familie in Brand gesteckt. Frisch aus der Psychiatrie entlassen, stürzt sie sich in eine Affäre mit dem Chauffeur Jerome (Robert Pattinson) und sucht Benjies Nähe, sehr zum Missfallen ihres Vaters Stafford (John Cusack). Der Guru arbeitet gerade an seinem neuen Buch. Nebenbei behandelt er die alternde Schauspielerin Havana (Julianne Moore), die vom Geist ihrer Mutter verfolgt wird, seit sie in einem Remake unbedingt die Rolle spielen will, die ihre Mutter einst berühmt machte.
David Cronenberg kehr mit MAPS TO THE STARS endlich wieder zu seiner alten Stärke zurück. Das ist erst einmal die wichtigste Aussage, die man zu diesem Film fällen kann. Nach dem unerträglichen COSMOPOLIS widmet er sich nun den Abgründen Hollywoods und zeigt eine Welt voller Abgründe, in der bereits 13-jährige auf eine beachtliche Drogenkarriere zurückblicken können. Eine Welt, die ihre eigene Mythologie erzeugt und gleichzeitig ihre eigenen Kinder verschlingt. Selten wurde mit dem Mythos Hollywood so schonungslos abgerechnet wie hier.
Der Titel ist übrigens ein Hinweis auf die Karten, mit deren Hilfe man die Villen der Stars im Labyrinth von Hollywood finden kann. Laut Cronenberg soll er aber auch an die Vorstellungen erinnern, die unsere Vorfahren vom Himmel und dessen Einfluss auf unsere Welt hatten.
Wer sich ein wenig für die Hintergründe der Traumfabrik interessiert, der sollte sich MAPS TO THE STARS keinesfalls entgehen lassen. Bleibt zu hoffen, dass Cronenberg sein Level zukünftig halten kann…
Maps to the Stars (Kanada / USA / Deutschland / Frankreich 2014)
112 Minuten
Drama
David Cronenberg
Bruce Wagner
Julianne Moore, Robert Pattinson, Mia Wasikowska, John Cusack, Evan Bird, Olivia Williams, Sara Gadon
MFA+ FilmDistribution e.K.