Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung

26.05.2022

Viele europäische Nationen hatten in den vergangenen Jahrzehnten Probleme mit terroristischen Aktionen – sei es die IRA, die RAF oder die ETA. Und davon lebte das Kino. In MAIXABEL: EINE GESCHICHTE VON LIEBE, ZORN UND HOFFNUNG der baskischen Regisseurin Icíar Bollaín geht es um die Widerstandsbewegung der ETA – mit Hunderten von Toten. Ein sehr trauriges Kapitel!

Im Jahr 2000 wird Juan Mari Jáuregui, der frühere sozialistische Zivilgouverneur der baskischen Provinz Gipuzkoa, von einem ETA-Kommando bei einem Café-Besuch hinterrücks erschossen. Die Täter landen für mindestens 30 Jahre im Gefängnis – doch die Witwe Maixabel Lasa (Blanca Portillo) wird mit ihrem Kummer nicht fertig. Jahre später sucht sie Kontakt zu den Tätern, um eine Möglichkeit der Versöhnung auszuloten. Ihre Tochter ist strikt dagegen – doch Maixabel wagt den ersten Schritt. Das erste Gespräch mit Luis Carrasco (Urko Olazabal), der damals nur durch Losentscheid nicht den tödlichen Schuss abfeuerte, verläuft schleppend. Er stellt sich stur. Erst als sie Ibon Etxezarreta (Luis Tosar) trifft, der das Auto steuerte, und deshalb genauso schuldig ist, gibt es ein Fünkchen Hoffnung. Der Gefängnisdirektor ist auf ihrer Seite – doch auch hier gibt es Probleme.

Auf einem Pyrenäengipfel haben die Opfer ein Mahnmal für die ETA-Toten errichtet, das seit Jahren Ziel einer Wanderung ist. Doch als Maixabel mit Ibon auftaucht, der an diesem Tag Freigang hat, hängt die Stimmung durch. Was will ein Mörder bei dieser Feier? Diese unklare Atmosphäre setzt die Regisseurin mustergültig um. Wie geht man mit Toleranz um? Ein großes Thema! Am Ende darf der Terrorist ein baskisches Lied mit anstimmen: ein einzigartiger emotionaler Moment!

Politik, Widerstand und Terrorismus! Das Thema beschäftigt uns seit Jahrzehnten. Doch diesmal hat eine Regisseurin den Nerv der Zeit getroffen. Icíar Bollaín findet genau den richtigen Weg, uns aus der Sackgasse zu befreien.

Icíar Bollaín erzählt eine wahre Geschichte. Juan Mari Jáuregui ist wirklich so gestorben, und Maixabel Lasa hat sich wirklich dem „Feind“ geöffnet. Hier hat eine Regisseurin die Geschichte ernst genommen.

Auch wir in Deutschland mussten mit der Auswüchsen der RAF klar kommen. Icíar Bollaín zeigt uns, wie es geht! Ein großer Film! Ein wichtiger Film!

ab12

Originaltitel

Maixabel (Spanien 2021)

Länge

116 Minuten

Genre

Drama / Biographie

Regie

Icíar Bollaín

Drehbuch

Isa Campo, Icíar Bollaín

Darsteller

Blanca Portillo, Luis Tosar, Urko Olazabal, María Cerezuela, Tamara Canosa, María Jesús Hoyos, Arrantxa Aranguren

Verleih

Piffl Medien GmbH

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