Kleine Ziege, sturer Bock

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Jakobs Chancen mit Ende 30 wieder zu Hause bei seinen Eltern zu landen stehen nicht schlecht: als Elvis-Imitator ist er nicht gerade gut bei Kasse… Da taucht völlig überraschend seine 12-jährige Tochter Mai auf, von der er bislang nichts wusste, und will ihren Erzeuger kennenlernen. In Wahrheit möchte das verzogene Mädchen jedoch nur ihrer Mutter eins auswischen und stellt Jakobs eh schon chaotische Welt auf den Kopf. Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, hat Jakob doch gerade einen Job als Fahrer angenommen. Das Auto: ein klappriger Kastenwagen. Die Fracht: ein Schafbock. Das Ziel: Norwegen. Jakob bleibt keine Wahl: Mai muss ihn begleiten… Und so beginnt für beide in Begleitung eines muffelnden, eigensinnigen, musikalisch jedoch äußerst versierten Schafs ein turbulenter Road Trip.

Kritik

Schade. Etwas wirklich Neues bietet KLEINE ZIEGE, STURER BOCK nicht, sondern stattdessen eher wieder den deutschen Einheits-Fernsehbrei vom Reißbrett. Man wünscht sich leider mehrfach im Film, dass sich Regisseur und Produzenten doch endlich mal etwas trauen würden, statt immer nur auf dieselben Geschichten und „Einfälle“ zurückzugreifen.

Es gibt allerdings auch Positives über den Film zu berichten. Wotan Wilke Möhring und Sofia Bolotina harmonieren im Film nahezu perfekt und gemeinsam mit der wundervollen Landschaft Norwegens relativieren sie Gleichgültigkeit des Drehbuchs zumindest ein Wenig. Mehr bietet der Film dann aber wirklich nicht.