South Boston in den 1970er-Jahren: FBI Agent John Connolly (Joel Edgerton) überredet den irischstämmigen Gangster Jimmy Bulger (Johnny Depp), mit dem FBI zusammenzuarbeiten, um einen gemeinsamen Feind zu eliminieren: die italienische Mafia. Diese unselige Partnerschaft gerät schnell außer Kontrolle, sodass Whitey sich der Verurteilung entziehen und seine Macht sogar stärken kann, um sich als einer der skrupellosesten und einflussreichsten Gangster in der Geschichte von Boston zu behaupten.
Endlich sehen wir Johnny Depp einmal in einer guten Maske und ohne sein gängiges Overacting. In BLACK MASS wirkt er in der Rolle des Gangsterbosses Jimmy Bulger mehr als überzeugend. Wahrscheinlich ist es sogar seine beste Darstellung seit langer Zeit.
Äußerst konzentriert bringt Depp den Gangsterboss auf die Leinwand, der ganz siebzehn Jahre untergetaucht war, während er auf der Fahndungsliste der USA stand. Regisseur Scott Cooper erzählt die Geschichte in Rückblenden. Doch während die alten Wegbegleiter Bulgers im Verhör von alten Zeiten „schwärmen“, lässt Cooper vollends im Hintergrund, womit Bulger und seine Band überhaupt ihr Geld verdient haben. Auch die Beweggründe bleiben überwiegend im Dunkeln. Das sorgt für eine gewisse Faszination und lässt den Film im Nachhinein extrem interessant wirken.
Wer Johnny Depp also einmal in einer wirklich guten Rolle sehen will, dem sei BLACK MASS dringend ans Herz gelegt. In London feierte der Film in der vergangenen Woche übrigens während des London Film Festivals ein überwältigende Gala-Premiere.
Black Mass (USA 2015)
123 Minuten
Drama
Scott Cooper
Mark Mallouk, Jez Butterworth, basierend auf dem Buch von Dick Lehr und Gerard O’Neill
Johnny Depp, Joel Edgerton, Benedict Cumberbatch, Rory Cochrane, Jesse Plemons, Kevin Bacon, W. Earl Brown, Dakota Johnson, Julianne Nicholson, Corey Stoll, Peter Sarsgaard, Adam Scott, Juno Temple
Warner Bros. Entertainment GmbH