Das Weltbild eines einsamen deutschen Jungen Jojo (Roman Griffin Davis) auf den Kopf gestellt, als er herausfindet, dass seine alleinerziehende Mutter (Scarlett Johansson) auf ihrem Dachboden ein jüdisches Mädchen (Thomasin McKenzie) versteckt. Jojo muss sich daraufhin seinem blinden Nationalismus stellen, der durch seinen idiotischen imaginären Freund Adolf Hitler (Taika Waititi) genährt wird…
Darf man über solch schreckliche Menschen wie Hitler eine Komödie drehen? Diese Frage wurde schon oft gestellt und Taika Waititi hat sie mit JOJO RABBIT jetzt mit einem klaren Ja beantwortet. Recht hat er!
ALs ich JOJO RABBIT zum ersten Mal im Oktober beim BFI London Film Festival gesehen habe, waren die Meinungen meiner Kollegen durchwachsen. Einige liebten ihn und einige konnten damit partout nichts anfangen. Ja, ein Film über einen kleinen Jungen, der Hitler als imaginären Freund hat, spaltet eben.
Meines Erachtens erkennt man aber deutlich die Intention des Films, nämlich die Lügen dieses Wahnsinnigen zu entlarven. Und um so etwas zu erreichen, darf man durchaus auch ganz tief in die Gagkiste greifen.
Am besten funktioniert JOJO RABBIT aber im Zusammenspiel von Roman Griffin Davis und Thomasin McKenzie. Damit zeigt Waititi, dass Freundschaft und Ehrlichkeit viel mehr zählt, als jede Ideologie.
Natürlich muss man sich auf den besonderen Humor des neuseeländischen Regisseurs einlassen, aber wem seine Film 5 ZIMMER, KÜCHE, SARG (What We Do in the Shadows) oder HUNT FOR THE WILDERPEOPLE mag, dem wird JOJO RABBIT sicherlich gefallen.
Jojo Rabbit (USA 2019)
108 Minuten
Komödie / Satire
Taika Waititi
Taika Waititi, basierend auf dem Roman von Christine Leunens
Roman Griffin Davis, Taika Waititi, Scarlett Johansson, Thomasin McKenzie, Sam Rockwell, Rebel Wilsom, Alfie Allen, Stephen Merchant, Archie Xates
Twentieth Century Fox of Germany GmbH