Ghostland

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Nach dem Tod ihrer Tante bezieht Pauline mit ihren Töchtern Beth (Emilia Jones) und Vera (Taylor Hickson) das alte, mit Kuriositäten vollgestopfte Haus der Verstorbenen. Gleich in der ersten Nacht im neuen Heim werden sie von brutalen Einbrechern überfallen. Das Trauma sitzt tief und prägt die Schwestern bis ins Erwachsenenalter. 

Beth (Crystal Reed) hat ihre persönliche Bewältigungsstrategie im Schreiben gefunden und ist erfolgreiche Autorin von Horrorliteratur. Vera (Anastasia Phillips) hingegen lebt immer noch mit ihrer Mutter in dem alten Haus, leidet unter paranoiden Wahnvorstellungen und verliert zunehmend den Verstand. 16 Jahre nach dem Vorfall kehrt Beth an den Ort des Geschehens zurück – was sich als schrecklicher Fehler erweist…

Kritik

GHOSTLAND ist definitiv kein Film für zart besaitete Seelen, aber trotz seiner Brutalität durchaus sehenswert – sein Reiz liegt in seiner cleveren Geschichte…

Es ist schwierig, etwas über diesen Film zu erzählen, ohne seinen größten Twist zu offenbaren, ja eigentlich sogar nahezu unmöglich. Schließlich geht es im neuen Film von Regisseur Pascal Laugier um die Vermischung von Realität und Phantasie. Doch was hier der Wahrheit entspricht und was nicht, soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden. Nur so viel sei verraten: Nicht alles ist reell – auch wenn es noch so sehr danach aussieht. 

Die Suche nach dem perfekten Haus stellte sich im Vorfeld der Dreharbeiten als gar mal so einfach heraus, schließlich schwebte Laugier ein typisches Farmhaus aus den 1880er Jahren vor. Er wollte den Zuschauer in eine vertraute Umgebung verfrachten, um ihn später umso mehr zu überraschen. In GHOSTLAND ist das Haus so etwas wie ein eigener Charakter. Es verändert sich und scheint dem Bösen mehr dienen zu wollen, als der lieben und netten Familie. Wie sehr sich das Haus verändert, merkt man spätestens im letzten Drittel, wenn es plötzlich ein drittes Stockwerk zu geben scheint. 

GHOSTLAND ist ein äußerst interessanter, wenn auch extrem verstörender Film, der vielleicht einige durch seine Brutalität verschrecken wird, andere jedoch durch seiner Cleverness überzeugen wird.

Trailer