Freaky

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Körpertausch-Filme sind seit Jahrzehnten besonders in Hollywood ein beliebtes Genre: „Big“ oder „Freaky Friday“ – wer erinnert sich nicht? Regisseur Christopher Landon, der uns vor ein paar Jahren mit „Happy Deathday“ – einer Horror-Variante von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ – angenehm überrascht hat, hat jetzt den Körpertausch-Horror für sich entdeckt. Und gewonnen! So geht’s!

Die 17-jährige Millie Kessler (Kathryn Newton) will das Abschlussjahr an der High School erfolgreich beenden und ihrem Schwarm Booker (Uriah Shelton) endlich näher kommen. Durch Zufall kreuzen sich Millies Wege mit dem des Serienmörders „Blissfield Butcher“ (Vince Vaughn), der sie als nächstes Opfer ausgesucht hat. Ein antiker Dolch mit magischen Kräften findet das falsche Ziel – und schon haben beide den Körper getauscht. Wenn nicht innerhalb von 24 Stunden der Fluch des Dolches zurückgenommen wird, bleibt Millie eine Serienmörderin, und Vince Vaughn muss bis in alle Ewigkeit einen weiblichen Teenager spielen.

Diese Konstellation nutzt Regisseur Christopher Landon für einige extrem blutige Mord-Sequenzen. Das naive Mädchen als Killer-Queen zu erleben, hat schon was! Der einzige Wermutstropfen des Films: Den 17-jährigen Teenager Millie nimmt Vince Vaughn niemand ab. Hier hat sich Regisseur Landon nicht getraut, den Star zu bremsen. Das ist klassisches Over-acting! Vince Vaughn hampelt mit bizarren Verrenkungen über den Schulhof. Stellt sich ein Mann wirklich eine 17-Jährige so vor? Lächerlich!

Was ist wichtig im Kino? Spaß haben! Und den hat der Zuschauer. Trotz der kuriosen Ausfälle von Vince Vaughn ist Landon eine (fast) perfekte schwarze Komödie gelungen.

Trailer