Dumb Money – Schnelles Geld

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Inmitten der Pandemie geschah an der Börse etwas Unglaubliches: Die Aktie der Firma GameStop, einer Ladenkette für Videospiele, schoss plötzlich ins Unermessliche. Schuld waren etliche Kleinanleger, die es den großen Hedgefonds-Managern einmal zeigen wollten. Regisseur Craig Gillespie zaubert daraus den sowohl eindrucksvollen, als auch lustigen Film DUMB MONEY – SCHNELLES GELD…

Jahrelang hatten sich Wall-Street-Investoren als „Smart Money“ bezeichnet. DUMB MONEY hingegen war ihr Ausdruck für Kleinanleger, da diese mit ihren kleinen Aktien-Käufen vermutlich niemals etwas an der Börse bewirken würden. Dies änderte sich 2021, als der YouTuber Keith Gill (Paul Dano) unter seinem Pseudonym „Roaring Kitty“ Analysen seines Aktien-Portfolios mit der Welt teilt. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass der Börsenkurs von GameStop, einer Ladenkette für Videospiele, unterbewertet sei. Also investiert er sein gesamtes Geld in diese Aktien und lässt die Außenwelt über Social Media daran teilhaben. Plötzlich gehen seine Beiträge viral und immer mehr Menschen investieren in GameStop. Der Aktienkurs steigt und steigt und steigt.

Das stößt den Hedgefonds-Managern Gabe Plotkin (Seth Rogen), Steven Cohen (Vincent D’Onofrio) und Ken Griffin (Nick Offerman) bitter auf, denn sie hatten viel Geld auf die Insolvenz des Unternehmens gesetzt. Also schlagen sie mit aller Härte zurück und machen dabei auch nicht vor illegalen Mitteln halt. Ein Kampf David gegen Goliath hat begonnen…

Als die unglaubliche Geschichte der GameStop-Aktie 2021 durch die Presse ging, hatte ich bereits das Gefühl, dass das ein wunderbares Drehbuch hergeben würde. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass wir Zuschauer bereits zwei Jahre später in den Genuss eines solchen Films kommen würden. Zum Glück wirkt DUMB MONEY – SCHNELLES GELD nicht einmal ansatzweise so, als hätte man hier mal eben schnell einen Film übers Knie gebrochen. Allerdings sollte man ein klein wenig Börsen-Grundwissen mitbringen, um inmitten der durchaus komplexen Geschichte nicht die Orientierung zu gehen. Einige Dinge werden zwar durchaus erklärt, andere jedoch anscheinend vorausgesetzt.

Regisseur Craig Gillespie hat die Geschichte von Lauren Schuker Blum und Rebecca Angelo äußerst interessant umgesetzt und mit Paul Dano eine Idealbesetzung der Hauptfigur gefunden. Dieser verleiht der vielleicht etwas nerdigen Figur den nötigen Tiefgang, sowie die Menschlichkeit und den Humor, die den echten „Roaring Kitty“ so einzigartig gemacht hatten. Geschickt beleuchtet das Drehbuch aber nicht nur seine Perspektive, sondern auch die diverser Kleinanleger. Und das ohne die Geschichte in irgendeiner Art und Weise zu verwässern.

DUMB MONEY – SCHNELLES GELD ist ein gelungener Film, der endlich einmal aufzeigt, dass einzelne Menschen an der Börse doch etwas bewirken können. Genauso legt der Film das offen, was wir alle schon immer vermutet haben: Die Börsen-Elite, die immer glaubte, allmächtig zu sein, lässt nichts unversucht, wenn es darum geht, ihr Geld zu retten.

Trailer