Cuckoo

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Ein deutscher Regisseur, ein abgelegenes Hotel in den oberbayerischen Alpen, ein internationaler Cast – und das alles auf Englisch, Französisch und (kaum) Deutsch gedreht in Nordrhein-Westfalen: Bizarrer geht’s kaum! Die Rede ist vom Horror-Thriller CUCKOO von Tilman Singer. Da ist wohl deutsches Geld in die falschen Bahnen geflossen…

Widerwillig reist die 17-jährige Gretchen (Hunter Schafer) aus den USA nach Bayern, um dort ihren Vater Luis (Marton Csókás) und ihre Stiefmutter Beth (Jessica Henwick) zu treffen. Luis lebt mit seiner neuen Familie inzwischen in England und soll in Deutschland ein Bauprojekt leiten. Nach dem Tod ihrer Mutter muss das US-Girl in Zukunft beim Vater leben. In dem bayerischen Hotel, das vom mysteriösen Herrn König (Dan Stevens) geleitet wird, lernt Gretchen auch ihre stumme Halbschwester Alma (Mila Lieu) kennen, die offensichtlich ein düsteres Geheimnis mit sich herumschleppt. Und die benachbarte Klinik mit angeschlossenem, streng gesichertem Labor, scheint dabei ebenfalls eine Rolle zu spielen. Als Gretchen von schrecklichen Albträumen geplagt wird, geht sie dem Ganzen auf den Spur. Der Horror beginnt…

Der Titel CUCKOO, zu Deutsch: „Kuckuck“, könnte erste Aufschlüsse geben – doch mehr sei nicht verraten. Das Finale ist dann blutig genug!

Regisseur Tilman Singer hat nach seinem erfolgreichen Debüt „Luz“ (2018) jetzt den Sprung ins internationale Horror-Genre gewagt. Doch bekannte Stars wie Marton Csókás und Dan Stevens („Ich bin dein Mensch“) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier nicht viel funktioniert. Computeranimierte Berge hinter einem potthässlichen Hotel sind nicht der Look, den wir erwarten, und auch die Schauspieler agieren mit angezogener Handbremse. Zudem haben wir die obligatorischen Horroreffekte schon professioneller gesehen. Ein netter Versuch, mehr nicht!