Er war DIE Ikone der Reggae-Musik – und wurde nur 36 Jahre alt: Bob Marley. Jetzt haben Regisseur Reinaldo Marcus Green und sein Produzent Brad Pitt das Leben dieser Legende verfilmt, mit Kingsley Ben-Adir in der Titelrolle: BOB MARLEY: ONE LOVE.
Mit sogenannten Biopics werden wir Kinofans zur Zeit regelrecht überschwemmt. Es gibt halt zu viele Prominente, die wir auf der großen Leinwand bewundern wollen und dürfen. Doch für jeden dieser Regisseure gibt es dabei ein Problem: Wie finde ich den richtigen Ansatz, um mein Publikum nicht zu langweilen? Denn über Bob Marleys Leben wissen wir Musikfans ziemlich viel. Und hier hat dieser Film nichts hinzuzufügen. Schade!
Regisseur Reinaldo Marcus Green, der gemeinsam mit Zach Baylin, Terence Winter und Frank E. Flowers auch das Drehbuch schrieb, konzentrierte sich auf wenige, aber entscheidende Stationen aus dem Leben Marleys. Den Anfang des Films bestimmen die politischen Unruhen auf Bob Marleys Heimatinsel Jamaika. Kurz vor einem angekündigten Friedenskonzert unter dem Motto „Smile Jamaica“ wurden Bob Marley, seine Frau Rita (Lashana Lynch) und sein Manager am 3. Dezember 1976 Opfer eines Mordanschlags, den alle drei schwer verletzt überlebten.
In London intensivierte Bob Marley seine Karriere. Als bekennender Rastafari, der Hauptreligion Jamaikas, ließ er eine beim Fußballspielen erlittene Verletzung nicht behandeln. Ärzte entdeckten zu spät an einem seiner großen Zehen ein Melanom („schwarzer Hautkrebs“), das inzwischen Metastasen gebildet hatte. Bob Marley starb auf dem Rückflug nach Jamaika bei einer Zwischenlandung in Florida am 11. Mai 1981 in Miami.
„No Woman, No Cry“, „One Love“, „I Shot The Sheriff“, „Get Up, Stand Up“, „Exodus“ – jeder kennt diese unsterblichen Songs. Und alle sind im Film zu hören. Aber etwas fehlt: Trotz der beiden tollen Schauspieler Kingsley Ben-Adir und Lashana Lynch will der Funke nicht überspringen. Eigentlich haben Regisseur Reinaldo Marcus Green und sein Produzententeam – neben Brad Pitt war auch die gesamte Marley-Familie involviert – kaum etwas falsch gemacht. Doch das Ergebnis wirkt in meinen Augen allzu brav.
Bob Marley: One Love (USA 2024)
108 Minuten
Biographie / Musik / Drama
Reinaldo Marcus Green
Reinaldo Marcus Green, Terence Winter, Frank E. Flowers, Zach Baylin
Kingsley Ben-Adir, Lashana Lynch, James Norton
Paramount Pictures Germany GmbH