Der Film der Woche

Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn

06.02.2020

Als Gothams bösartigster, narzisstischer Verbrecher Roman Sionis (Ewan McGregor) und seine umtriebige rechte Hand Zsasz (Chris Messina) ein junges Mädchen namens Cass (Ella Jay Basco) zur Zielscheibe machen, steht die Stadt auf der Suche nach ihr auf dem Kopf. Die Wege von Harley Quinn (Margot Robbie), Huntress (Mary Elizabeth Winstead, Black Canary (Jurnee Smollett-Bell) und Renee Montoya (Rosie Perez) kreuzen sich, und das ungewöhnliche Quartett hat keine andere Wahl, als sich zusammenzuschließen, um Roman zu Fall zu bringen. 

Kritik

Mit BIRDS OF PREY: THE EMANCIPATION OF HARLEY QUINN legt Regisseurin Cathy Yan einen verdammt spaßigen und herrlich anarchischen Film vor.

Nach dem unsagbar vermurksten SUICIDE SQUAD schien das Schicksal der Figuren dieses Films besiegelt. Doch da hatte man die Rechnung nicht mit Margot Robbie und ihrer Figur Harley Quinn gemacht. So stieg sie selbst als Produzentin ein. Was man gerüchteweise über ein erstes Testscreening vor etwa einem halben Jahr hörte, war wenig positiv. Angeblich gefiel den Warner-Bossen der Film so überhaupt nicht, während das Testpublikum etwas angetaner reagierte. Inwiefern sich der jetzt fertige Film davon unterscheidet, werden wir vermutlich nie erfahren, aber letztendlich zählt ja nur der Ergebnis – und das ist verdammt nochmal richtig gut geworden.

BIRDS OF PREY kommt extrem anarchisch daher und nimmt absolut kein Blatt vor den Mund. Das erinnert hier und da ein wenig an DEADPOOL, aver zum Glück ohne wie abgekupfert zu wirken. Und Margot Robbie? Die spielt, als hätte sie die Zeit ihres Lebens. Vergesst ihre Rollen in ONCE UPON A TIME… IN HOLLYWOOD oder BOMBSHELL – das hier ist eine Performance, für die sie mit Preisen überhäuft werden sollte. 

Abe auch alle anderen Nebenrollen sind perfekt besetzt und funktionieren einwandfrei. Vielleicht hätte das Drehbuch hier und da noch ein wenig Feinschliff vertragen können, aber hey, das wäre Jammern auf höchstem Niveau. 

Warum man in Deutschland hingegen den wahnwitzigen Titel eingekürzt hat, ist mir absolut schleierhaft. BIRDS OF PREY (AND THE FANTABULOUS EMANCIPATION OF ONE HARLEY QUINN) klingt bereits so abgefahren, wie der Film letztendlich auch geworden ist. Und schließlich ist das hier nur eine Variante der Geschichte der Harley Quinn, gänzlich aus der Sicht dieser verrückten Figur erzählt. 

So ist BIRDS OF PREY: THE EMANCIPATION OF HARLEY QUINN vor allem ein Riesenspaß, bei dem man das Kino am Ende mit einem fetten Grinsen verlässt. Und mehr muss ein Film manchmal gar nicht können. Was Cathy Yan hier abgeliefert hat, kann man nur abfeiern. Ich bin mir sicher, dass der Film gänzlich anders ausgesehen hätte, wenn ihn ein Mann gedreht hätte. Vielleicht hätte er dann ja den Warner-Bossen gefallen. Aber wollen wir das wirklich wissen?

Trailer

ab16

Originaltitel

Birds of Prey (And the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn) (USA 2020)

Länge

109 Minuten

Genre

Action / Abenteuer

Regie

Cathy Yan

Drehbuch

Christina Hodson

Darsteller

Margot Robbie, Mary Elizabeth Winstead, Jurnee Smollett-Bell, Rosie Perez, Chris Messina, Ewan McGregor, Ella Jay Basco

Verleih

Warner Bros. Entertainment GmbH

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