Bad Boys For Life

16.01.2020

Mike Lowery (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) sind zurück. Doch während Marcus am liebsten einen Gang zurückschalten würde, hat es ein wahnsinniger Killer auf Mikes Leben abgesehen. Also muss sich Marcus zusammenreißen, schließlich gehört Mike zur Familie – und die lässt man nicht im Stich… 

Kritik

Nach siebzehn Jahren kehren Will Smith und Martin Lawrence als BAD BOYS FOR LIFE zurück – und hätten es besser gelassen…

Als 1995 der erste BADY BOYS erschien, war ich begeistert. Coole Typen, krasse Sprüche und jede Menge Action. Das war Popcorn-Kino at it’s best – nicht mehr und nicht weniger. 2003 erschien dann die Fortsetzung und selbst die kam schon nicht mehr so hundertprozentig an das Original heran, hat aber trotzdem noch verdammt viel Spaß gemacht. Für beide Filme zeichnete sich der Action-Spezialist Michael Bay verantwortlich, dessen Filme später immer größer und bombastischer wurden. Man denke nur an die Transformers Reihe. 

Ein dritter Teil war immer mal wieder im Gespräch, wurde auf Eis gelegt, dann wieder angekündigt nur um erneut fallen gelassen zu werden. Eine Never-Ending-Story die nun doch eimal zu einem Ende geführt hat. Über die Gründe für das ewige Auf und Ab kann man nur spekulieren, aber wenn man jetzt das fertige Werk sieht, kann man es durchaus vermuten.

Auf dem Regiestuhl haben die in Marokko geboren Adil El Arbi und Bilall Fallah Platz genommen und ich hätte mir wirklich nicht vorstellen können, dass ich mir einmal Michael Bay zurückwünschen würde. Natürlich erwarte ich bei einem Action-Streifen wie diesem keinerlei Tiefgang, nein, ich möchte mich einfach nur gut unterhalten lassen. Das ist aber bei BAD BOYS FOR LIFE einfach nicht möglich, weil hier so unfassbar viel schief läuft.

Fangen wir einmal mit der Glaubwürdigkeit an. Da wird Will Smith gleich zu Beginn mit einem Maschinengewehr angeschossen und erleidet etliche Treffer in der Brust. Trotzdem erscheint er nur ein paar Szenen später quicklebendig. Dass er diesen Anschlag auch nur ansatzweise überleben könnte, ist so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass mich der Film bereits an dieser Stelle verlassen hat. Dabei hätte man das Ganze doch einfach mit einem „zum Glück hatte ich meine schusssichere Weste noch an“-Satz ein wenig Glaubwürdigkeit verschaffen können. 

Dann wären da noch die Bösewichter, die allesamt entweder so überzeichnet sind, oder solche Laiendarsteller sind, dass sie kaum einen ganz Satz aufsagen können, ohne dass man den Teleprompter bildlich vor Augen sieht. Ersteres ließe sich in einem Actionfilm ja noch verkraften, aber über die fehlende schauspielerische Leistung des Rests kann man nur den Kopf schütteln.

Doch auch der Schnitt kann einfach nicht überzeugen. Die Handlung springt mitunter alle paar Sekunden hin und her, ohne dass es einen wirklichen Sinn ergibt. Und wenn man zeigen will, an welchen unterschiedlichen Punkten im Leben die beiden Protagonisten sind, dann kann man das durchaus durch geschickte Montagen verdeutlichen – Mike stellt seinen Sitz im PS-starken Flitzer ein, während Marcus seinen Fernsehsessel richtet – irgendwann reichen diese Vergleiche aber auch einfach. 

Zudem kann BAD BOYS FOR LIFE einfach kein Ende finden und zieht die eigentlich recht dünne Geschichte auf über zwei Stunden auf. Bereits nach 60 Minuten war ich persönlich bereit für den Abspann und überlegte, ob ich den Kinosaal vielleicht vorzeitig verlassen sollte. Am Ende musste ich mir dann die Frage stellen, warum ich es nicht getan habe. Selbst die Sprüche – einst das Markenzeichen der Reihe – fallen hier bescheiden aus und verführen den Zuschauer allenfalls zu einem Lächeln. 

Nein, BAD BOYS FOR LIFE macht wirklich keinen Spaß. Dabei hatte ich mich durchaus auf hirnlose Action und gute Sprüche gefreut. Aber so dilettantisch umgesetzt macht das einfach partout keinen Spaß – nicht einmal ansatzweise…

Trailer

ab16

Originaltitel

Bad Boys For Life (USA 2019)

Länge

124 Minuten

Genre

Action

Regie

Adil El Arbi, Bilall Fallah

Drehbuch

Joe Carnahan, Chris Bremner

Darsteller

Will Smith, Martin Lawrence, Vanessa Hudgens, Alexander Ludwig, Charles Melton, Paola Nunez, Kate Del Castillo, Nicky Jam, Joe Pantoliano

Verleih

Sony Pictures Releasing GmbH

Filmwebsite

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