Brandon (Michael Fassbender) ist ein smarter New Yorker in den Dreißigern, doch hinter seiner attraktiven Fassade brodelt es. Als Ablenkung von seiner Alltagsroutine wirft er sich in ein exzessives Sexleben voll schneller Affären und One-Night-Stands. Sein gut kontrollierter Rhythmus droht zusammenzustürzen, als seine exzentrische Schwester Sissy (Carey Mulligan) vor seiner Tür steht und bei ihm einzieht…
SHAME war die Sensation bei den 68. Internationalen Filmfestspielen von Venedig und wurde dort mit dem FIPRESCI-Kritikerpreis ausgezeichnet und Michael Fassbender erhielt dort die Coppa Volpi als Bester Schauspieler. Beide Auszeichnungen sind hoch verdient, zeigt der Film doch eindrucksvoll, wie ein Mensch, der eigentlich alles hat, erfolgreich ist, sich mit seiner vermeintlich sexuellen Freiheit jedoch sein eigenes Gefängnis schafft. Durch den Einzug seiner Schwester gerät sein Leben vollends aus den Fugen und nach und nach beginnt der Zuschauer zu verstehen, dass all die sexuellen Abenteuer vielleicht nur ein Mittel sind, sich einem anderen Thema zu entziehen. Was das für ein Thema ist, sei hier nicht verraten.
Carey Mulligan setzt mit SHAME nach AN EDUCATION, ALLES WAS WIR GEBEN MUSSTEN und DRIVE einen weiteren Meilenstein in ihrer noch jungen Karriere. Ihre Interpretation des Songs NEW YORK NEW YORK ist so unglaublich intensiv, wie man es noch nie gesehen oder gehört hat.
SHAME wird sicherlich nicht jedem gefallen, dazu ist das Thema zu pikant. Der Film dürfte aber mit Sicherheit niemanden völlig kalt lassen. Absolut sehenswert.
Shame (Großbritannien 2011)
100 Minuten
Drama
Steve McQueen
Steve McQueen, Abi Morgan
Michael Fassbender, Carey Mulligan, James Badge Dale, Nicole Beharie
Prokino Filmverleih