Margaret Thatcher, die ehemalige Premierministerin Großbritanniens, inzwischen Mitte Achtzig, frühstückt in ihrer Wohnung am Chester Square, London. Obwohl ihr Ehemann, Denis, seit Jahren verstorben ist, erscheint er im Laufe des Tages, so real, als sei er noch am Leben – loyal, liebevoll und stets zu schrägen Späßen aufgelegt.
Schon bald informiert das besorgte Personal Carol Thatcher über die ganz offensichtliche Verwirrung ihrer Mutter, die Gegenwart und Vergangenheit nicht mehr voneinander zu trennen vermag. Die Sorge verstärkt sich noch, als Margaret auf der Dinner-Party, die sie am Abend gibt, erst ihre Gäste mit messerscharfen politischen Analysen unterhält, sich dann aber in Erinnerungen an ein Abendessen verliert, bei dem sie Denis vor sechzig Jahren zum ersten Mal getroffen hat.
Anschließend geht Margaret zu Bett, kann aber nicht einschlafen. Und so steht sie wieder auf, um sich alte Super 8-Filme anzusehen, die sie in einer Kiste findet. Es wird eine Nacht voller Erinnerungen an ihren Aufstieg zur mächtigsten Frau Großbritanniens, an ihre Regierungszeit, an ihren Ehemann und ihre Kinder.
Im ersten Moment wirkt es extrem befremdlich, Margret Thatcher, die einstige eiserne Lady, alt und dement zu sehen. Man fragt sich, ob man so mit einem Menschen der Zeitgeschichte umgehen darf. Andererseits bietet die Art der Erzählung, dieser einst so unnahbar geltenden Dame ein wenig Persönlichkeit zu geben, ja sie gar „menschlich“ zu machen. Diese Tatsache hebt DIE EISERNE LADY deutlich von anderen Biopics ab. Zudem liefert Meryl Streep (wieder einmal) eine eindrucksvolle Performance ab und zeigt dem Zuschauer aufs Neue, warum sie zu den besten Schauspielern unserer Zeit gehört. Wie Streep die Mimik und die Aussprache der einstigen Premierministerin adaptiert hat lässt den Zuschauer mitunter vergessen, dass hier einen Film und keine Dokumentation vor sich hat.
The Iron Lady (Großbritannien 2011)
104 Minuten
Biographie / Drama
Phyllida Lloyd
Abi Morgan
Meryl Streep, Jim Broadbent, Alexandra Roach, Harry Lloyd, Olivia Coleman,
Concorde Film