Mit brachialer Gewalt treibt Lee Kang-do für einen Geldverleiher Schulden ein. Säumige Schuldner, welche die horrenden Wucherzinsen nicht zahlen können, macht er gnadenlos zu Krüppeln, um die Unfallversicherungssumme zu kassieren. Eines Tages begegnet dieser Unmensch einer Frau, die behauptet, sie sei seine Mutter. Anfangs weist der alleinstehende, mutterlos aufgewachsene junge Mann die geheimnisvolle Fremde schroff ab. Als er sie vergewaltigen will, wehrt sie sich weinend. Nach der Inzest-Attacke beginnt Kang-do ihr zu glauben, sie zieht bei ihm ein und bemuttert ihn. Die Fürsorge löst eine Art Läuterungsprozess beim Mann aus, er gibt seine brutale Tätigkeit auf. Als die Frau plötzlich verschwindet, denkt Kang-do, sie wäre von einem seiner früheren Misshandlungsopfer aus Rache entführt worden. Beim verzweifelten Rettungsversuch macht Kang-do eine schockierende Entdeckung.
Es ist bereits viele Jahre her, dass ich einen Film vorzeitig verlassen habe, doch bei PIETA war es wieder einmal soweit. Ein schier unerträgliches Level an Gewalt (offenbar nur um der Gewalt willen) führte dazu, dass ich nach 35 Minuten mehr als genug hatte. Wenn sich die Hauptfigur einen Zeh abschneidet und ihn seiner Mutter zu essen gibt UND sie daraufhin vergewaltigt, nur um angeblich zu beweisen, dass sie NICHT seine Mutter ist, dann ist für mich eine Grenze überschritten, ich in meinem (Kino-) Leben nicht haben muss.
Warum der Film in Venedig mit der goldenen Palme ausgezeichnet wurde, ist mir mehr als schleierhaft. Vielleicht bin ich nicht empfänglich genug, für einen „künstlerisch wertvollen“ Film, vielleicht hätte mich der Rest des Filmes wieder milde gestimmt, vielleicht war ich zu voreilig. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. In jedem Fall bin ich mir sicher, dass das Leben zu kurz ist, um es mit solchen Filmen zu vergeuden.
Pieta (Südkorea 2012)
104 Minuten
Drama
Kim Ki-duk
Kim Ki-duk
Lee Jeong-jin, Cho Min-soo, Woo Gi-hong, Kang Eun-jin, Jo Jae-ryong, Lee Myung- ja, Heo Joon-seok, Kwon Se-in, Song Moon-soo, Kim Beum-joon, Son Jong-hak, Jin Yong-uk
MFA+ FilmDistribution e.K.