Hippie Ned Rochlin (Paul Rudd) ist einfach zu gut für diese Welt. Da verkauft er aus lauter Menschenliebe einem uniformierten Polizisten Gras – und was ist der Dank? Er landet im Knast. Daraufhin setzt ihn seine Freundin Janet (Kathryn Hahn), nach gemütlichen Jahren auf ihrem Biobauernhof kaltschnäuzig vor die Tür und behält sogar seinen geliebten Hund. So viel Undank ist der Arme einfach nicht gewöhnt. Er flüchtet zu seiner Mutter (Shirley Knight) nach Long Island.
Beim wöchentlichen Familiendinner zeigen seine Schwestern Liz (Emily Mortimer), Miranda (Elizabeth Banks) und Natalie (Zooey Deschanel) viel Mitgefühl, können es sich aber auch nicht verkneifen, ihn aufzuziehen. Der Spaß hat aber ein Ende, als Ned bei seinen Schwestern vor der Tür steht. Bei Liz löst er eine Ehekrise aus und auch das scheinbar geordnete Leben von Miranda und Natalie stellt er total auf den Kopf. Die drei Schwestern sind richtig genervt. So viel Arglosigkeit und bedingungslose Ehrlichkeit vertragen ihre Beziehungen und Freundschaften nicht. Der Bruder wird von Liz über Miranda an Natalie weitergereicht und stürzt ihr Leben wieder und wieder ins Chaos. Und ist natürlich, ganz klar, an allem schuld…
Eine solche Naivität, wie sie Ned an den Tag legt, wird in der Regel in unserer Gesellschaft als „schwachsinnig“ oder „zurückgeblieben“ abgetan. Dabei ist Ned einfach nur grundehrlich und immerzu und unbeirrt an das Gute im Menschen glaubt. Wie er dabei ganz unbewusst das Leben seiner drei Schwestern auf den Kopf stellt und ihnen die Augen öffnet, ist durchaus bemerkenswert. In einer immer egoistischeren Welt sind Menschen wie Ned durchaus eine Bereicherung, ja am Ende des Filmes wünscht man sich wirklich mehr Menschen eines solchen Schlages.
Our Idiot Brother (USA 2011)
90 Minuten
Komödie
Jesse Peretz
Evgenia Peretz, David Schisgall
Paul Rudd, Elizabeth Banks, Zooey Deschanel, Emily Mortimer, Steve Coogan, Hugh Dancy, Kathryn Hahn, Rashida Jones, Shirley Knight, Adam Scott
Senator Film Verleih