Made in England: Die Filme von Powell und Pressburger

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Niemand geringeres als der legendäre Filmemacher Martin Scorsese lässt uns in MADE IN ENGLAND: DIE FILME VON POWELL UND PRESSBURGER an seinen Erinnerungen an die visionären Filmemacher Michael Powell und Emeric Pressburger teilhaben.

Die Namen Michael Powell und Emeric Pressburger sollten eigentlich jedem Cineasten etwas sagen. Mit Klassikern des goldenen britischen Filmzeitalters wie „Die roten Schuhe“, „Irrtum im Jenseits“ oder „Die schwarze Narzisse“ haben sich die beiden einen Namen in der Filmwelt gemacht. Fast 20 Jahre dauerte ihre Schaffenszeit – von 1939 bis 1957 arbeiteten sie sich gleichberechtigt durch eine vom Krieg und seinen Nachwehen gezeichnete Filmlandschaft. Eine wohl einzigartige Partnerschaft in der Welt des Films. Unter der Regie von David Hinton erzählt Scorsese, welchen Einfluss die Filmemacher auf seine eigenen Werke hatten und welchen kolossalen Beitrag sie zur Filmgeschichte geleistet haben.

Wer jetzt denkt, dass eine Doku wie MADE IN ENGLAND: DIE FILME VON POWELL UND PRESSBURGER sicherlich nur etwas für Hardcore-Cineast:innen sei, dem sei gesagt, dass die Dokumentation auch für diejenigen interessant ist, die bislang überhaupt keine Berührungspunkte mit Filmen aus dieser Zeit hatten. Die einnehmende und herzliche Art, mit der Scorsese über Powell und Pressburger redet, ist allein schon das Lösen der Kinokarte wert. Dazu kommt das seltene Archivmaterial, dass der Regisseur hier zusammengetragen hat.

MADE IN ENGLAND: DIE FILME VON POWELL UND PRESSBURGER ist sowohl eine aufschlussreiche Einführung für Neulinge, als auch ein kostbarer Begleiter für Cineast:innen. Und dass Scorsese bis zum Ende wartet, um zu erzählen, was er einst für Powell und Pressburger getan hat, nachdem die beiden von der britischen Filmindustrie vergessen wurden, zeugt von seinem immensen Respekt. Ein sensationeller Film über zwei sensationelle Menschen.