Inside Llewyn Davis

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

New York, 1961. Was macht ein erfolgloser New Yorker Musiker ohne ein Zuhause? Was passiert, wenn er fast jede Nacht auf einer anderen Couch schläft und dabei mal die Frau eines Freundes schwängert und mal die geliebte Katze eines anderen aussperrt? Und was, wenn er diese Katze dann einfach nicht mehr los wird? Llewyn Davis (Oscar Isaac) lebt für die Folkmusik, doch der große Durchbruch lässt auf sich warten. Während sich in den Clubs von Greenwich Village aufstrebende Musiker die Klinke in die Hand geben, pendelt Llewyn zwischen kleinen Gigs und Songaufnahmen. Nacht für Nacht sucht er einen neuen Platz zum Schlafen und landet dann meist bei befreundeten Musikern wie Jim (Justin Timberlake) und Jean (Carey Mulligan), mit denen ihn mehr als eine oberflächliche Freundschaft verbindet. Doch Llewyn kann seine Gefühle nur in der Musik und nicht im echten Leben äußern, und so lässt er sich weitertreiben – von New York bis Chicago und wieder zurück, ganz wie die Figuren in den Folksongs.

Kritik

Die Coen-Brüder haben uns schon viele großartige Film beschwert, aber mit INSIDE LLEWYN DAVIS legen sie jetzt ohne Zweifel ihr intimstes und vielleicht auch bestes Werk vor. Der Film ist mit Oscar Isaac, aber auch mit Carey Mulligan, Justin Timberlake und John Goodman grandios besetzt und erzählt eine wunderbare Geschichte, die den Grundgedanken von Folk-Songs in berauschende Bilder verwandelt. Wer sich mit dieser Art von Musik identifizieren kann, der wird INSIDE LLEWYN DAVIS lieben. Die Coen-Brüder werfen einen extrem realistischen Blick auf einen Mann, der zwar in der Lage ist, seine intimsten Gefühle in wunderbare Songs zu packen, aber im realen Leben verschlossen bleibt. Ein Film. Ein Meisterwerk.

Trailer