Der Film der Woche

Hitchcock

14.03.2013

Alfred Hitchcock, der “Master of Suspense”, der einige der intensivsten filmischen Erfahrungen von Bedrohung und Intrige für Kinozuschauer schuf, hatte eine verborgene Seite: die kreativ explosive Beziehung zu seiner ihm stets zur Seite stehenden Ehefrau und Mitschöpferin seiner Filme, Alma Reville.

Zum ersten Mal wird die faszinierende und komplexe Liebesgeschichte dieses Ehepaares enthüllt. Das biografische Drama entwickelt sich vor dem Hintergrund von Hitchcocks wohl gewagtesten Filmabenteuers – der Produktion des schaurig-gruseligen Thrillers PSYCHO („Psycho“, 1960), der Hitchcocks kontroversester und legendärster Film werden sollte. Nach dem Ende der turbulenten, aller Widrigkeiten zum Trotz gestemmten Produktion hatte sich das Medium Film für immer verändert. Aber nur wenige erkannten, dass dafür zwei Künstler verantwortlich waren.

HITCHCOCK ist eine Geschichte ganz in der Tradition des legendären Regisseurs, eine Geschichte voller Überraschungen, düsterer Wendungen und komischer Ironie. Doch im Mittelpunkt des Film stehen nicht nur die Obsessionen und Ängste zweier Menschen, sondern auch diese unerschütterliche Liebe, die jenseits der Leinwand Motor von Hitchcocks Kunst war.

Kritik

Seine Filme kennt jeder – doch wer war der Mensch hinter der Kamera? Regisseur Sacha Gervasi geht genau dieser Frage auf den Grund und erzählt die Hintergründe der Entstehung von PSYCHO, Hitchcocks wohl bekanntestem Film. Im Vordergrund steht dabei immer die Beziehung zu seiner Frau Alma Reville, die keinesfalls „nur“ seine Ehefrau war. Nein vielmehr war sie es, die hinter den Kulissen die Arbeit ihres Mannes maßgeblich beeinflusste, seine Abwehrbarrieren durchbrach und, ohne viel Aufhebens davon zu machen, immer die stille, bescheidene Mitschöpferin seiner Filme war.

Hitchcock selbst sagte einmal: „Mit Ihrer Erlaubnis möchte ich nur vier Menschen namentlich nennen, die mir die größte Zuneigung, Wertschätzung, Ermutigung und die ständige Bereitschaft, mit mir zusammenzuarbeiten, zuteilwerden ließen. Die erste dieser Personen ist eine Cutterin, die zweite eine Drehbuchautorin, die dritte ist die Mutter meiner Tochter Pat [Patricia Hitchcock] und die vierte eine grandiose Köchin wie eh und je, die zuhause in der Küche wahre Wunder vollbracht hat. Und all diese Personen heißen Alma Reville.

Sacha Gervasi ist mit HITCHCOCK ein bemerkenswerter Film gelungen, der – obwohl er eigentlich dokumentarischen Charakter haben müsste – sich hinter keinem „normalen“ Drama verstecken muss. Ganz im Gegenteil. Selten war ein Biopic so spannend, so hinreißend, so brilliant. Das liegt natürlich zu großen Teilen an der grandiosen Darstellung von Anthony Hopkins, aber auch an dem restlichen Cast, allen voran Helen Mirren als Alma Reville.

Trailer

ab12

Originaltitel

Hitchcock (USA 2012)

Länge

98 Minuten

Genre

Drama

Regie

Sacha Gervasi

Drehbuch

John J. McLaughlin

Darsteller

Anthony Hopkins, Helen Mirren, Scarlett Johansson, Toni Collette, Danny Huston, Jessica Biel, Michael Stuhlbarg

Filmwebsite

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