Good Boy

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Eine kleine Geschichte aus Norwegen, eine vorhersehbare Pointe: Daraus muss nicht unbedingt ein gelungener Thriller werden. Die gute Nachricht: GOOD BOY von Viljar Bøe ist nur 76 Minuten lang.

Bei einem Tinder-Date lernt die neuen Männerbekanntschaften nicht abgeneigte Sigrid (Katrine Lovise Øpstad Fredriksen) den schüchternen, aber sehr hübschen Christian (Gard Løkke) kennen. Gleich beim ersten Treffen lädt er sie zu sich Hause ein und Sigrid geht sofort darauf ein. Das Haus entpuppt sich als riesige Luxusvilla, die Christian nach dem Tod seiner Eltern allein bewohnt. Angeblich! Denn nach der ersten gemeinsamen Nacht lernt Sigrid Christians Mitbewohner kennen: einen Mann im Hundekostüm, der auf den Namen Frank hört und sich auch wie ein Hund verhält. Für den exzentrischen Hausherrn ist dies völlig normal – doch Sigrid flieht in Panik nach Hause. Dort klärt ihre beste Freundin Aurora (Amalie Willoch Njaastad) sie auf, dass Christian alleiniger Erbe eines Multimillionärs ist. Diese Chance sollte Sigrid sich nicht entgehen lassen.

Und so nimmt sie wieder den Kontakt auf und entschuldigt sich für ihr Verhalten. Als Versöhnungsgeschenk lädt Christian Sigrid für ein Wochenende in sein einsam gelegenes Ferienhaus ein. Dort überstürzen sich die Ereignisse. Beim „Gassigehen“ warnt der plötzlich sprechende Frank Sigrid: „Christian ist ein Psychopath. Du musst ihn umbringen.“ Wem soll die junge Frau glauben?

Regisseur Viljar Bøe, der auch das Drehbuch schrieb, hat seinen kleinen Film eher lieblos und ziemlich langweilig inszeniert. Die gelungenen Horrorelemente sind dünn gesät – diesmal überlebt die Heldin sogar die obligatorische Duschszene. Das Ende ist so offensichtlich, dass man es kaum erwarten kann. Gähn! Aus dem bizarren Grundeinfall hätte man so viel mehr machen können. Chance vertan!

Trailer