Ex Machina

23.04.2015

Caleb (Domhnall Gleeson) ist ein 24-jähriger Programmierer bei der größten Internetfirma der Welt. Er gewinnt einen Wettbewerb, eine Woche in einem privaten Refugium in den Bergen zu verbringen, das Nathan (Oscar Isaac) gehört, dem zurückgezogen lebenden CEO der Firma. Als Caleb an diesem einsamen Ort ankommt, stellt er fest, dass er ausgewählt wurde, an einem merkwürdigen und faszinierenden Experiment mitzuwirken: Er soll mit der ersten wirklichen künstlichen Intelligenz der Welt interagieren, die im Körper eines bildschönen Robotermädchen (Alicia Vikander) untergebracht ist… 

Kritik

Bislang kannte man Alex Garland nur als exquisiten Drehbuchschreiber von Filmen wie THE BEACH, 28 DAYS LATER oder SUNSHINE. In EX MACHINA übernimmt der 45-jährige zum ersten Mal auch den Posten des Regisseurs und zeigt, dass er auch in diesem Bereich ein wahrer Meister ist.

Die Frage, ob künstliche Intelligenz den Menschen irgendwann übertreffen oder gar zum Verhängnis werden könnte, wurde in der Science-Fiction schon viele Male thematisch bedient. Selten jedoch wurde die menschliche Seite dabei so sehr in den Fokus genommen, wie in EX MACHINA. Die wissenschaftlichen und technischen Hintergründe seiner Geschichte lässt Garland bewusst im Dunkeln und konzentriert sich viel mehr auf die psychologischen Spielchen der beiden Männer. Hier ein lüsterner Blick, dort eine erniedrigende Bemerkung – was auf den ersten Blick wie eine Männerfantasie aussieht mit einer „Frau“ als schwachem Geschlecht, entpuppt sich langsam aber sicher als weitaus subtileres Drama.

Die immense Strahlkraft des Films ist aber auch seinen drei Hauptdarstellern geschuldet. Oscar Isaac zeigt nach INSIDE LLEWYN DAVIS und A MOST VIOLENT YEAR erneut, wie wandelbar er ist. Alicia Vikander, die nach dem erbärmlichen SEVENTH SON zeigen kann, dass sie eine Rolle überzeugend verkörpern kann, selbst wenn Sie dazu ausschließlich Ihr Gesicht zur Verfügung hat. Und Domhnall Gleeson als Sohn von Brendan Gleeson wird sowieso schon viel zu lange unterschätzt.

Die Storyline von EX MACHINA ist eigentlich recht simpel und obwohl Alex Garland immer mit offenen Karten spielt, gelingt es ihm immer wieder, den Zuschauer ein wenig in die Irre zu leiten. Am Ende weiß der Zuschauer zwar immer noch nicht, was den Menschen nun von der künstlichen Intelligenz unterscheidet, einer Sache kann er sich aber sicher sein – einen phänomenal guten Film gesehen zu haben.

Trailer

ab12

Originaltitel

Ex Machina (USA / Großbritannien 2014)

Länge

108 Minuten

Genre

Science-Fiction / Thriller

Regie

Alex Garland

Drehbuch

Alex Garland

Darsteller

Domhnall Gleeson, Oscar Isaac, Alicia Vikander, Sonoya Mizuno, Corey Johnson, Claire Selby, Symara Templeman, Gana Bayarsaikhan, Tiffany Pisani, Lina Alminas

Verleih

Universal Pictures International Germany GmbH

Filmwebsite

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