Die Geschichte einer Familie

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Mit DIE GESCHICHTE EINER FAMILIE legt Regisseur Karsten Dahlem sein Langfilm-Debüt vor und kann dabei auf einen starken Cast mit Anna Maria Mühe und Michael Wittenborn zurückgreifen.

Lange Zeit hat sich Christina (Anna Maria Mühe) als Stuntfrau bewiesen, dass sie Autos beherrscht. Nach einem Unfall ist sie jedoch dauerhaft an den Rollstuhl gefesselt und kehrt in ihr Heimatdorf zurück. Dort wird sie allerdings von den Erinnerungen ihrer Familie eingeholt. Auch ihr Vater Werner (Michael Wittenborn) ist bis heute in seinem Schmerz gefangen und unfähig, für seine Tochter da zu sein. Gezwungen, erst einmal miteinander klarzukommen, steht die Beziehung zwischen Tochter und Vater vor eine Zerreißprobe.

Regisseur Karsten Dahlem ist selbst in einem kleinem Dorf aufgewachsen. Ein Mikrokosmos, in dem jeder jeden kennt, und jeder auf unterschiedliche Art und Weise in das Dorfleben integriert ist. Mit 18 Jahren verunglückte sein bester Freund und Dahlem musste erleben, dass der Schmerz so mächtig war, dass man nicht in der Lage war, über das Geschehene zu reden und im entscheidenen Moment zusammen zu stehen. DIE GESCHICHTE EINER FAMILIE ist also zum Teil autobiographisch, wie Dahlem beim Internationalen Filmfest Emden-Norderney erzählte, wo der Film zu sehen war.

Das Leben auf dem Dorf hat Karsten Dahlem extrem gut eingefangen. Die Tatsache, das sich an einem solchen Ort alle Geschehnisse sofort herumsprechen, dass beinahe niemand ein Geheimnis bewahren kann – all das beschreibt Dahlem äußerst präzise. Mir persönlich lag aber viel zu viel Schwere auf dem Film, die mich förmlich erdrückt hat. Ich hätte mir irgendwie einen gewissen Gegenpol gewünscht, der mich DIE GESCHICHTE EINER FAMILIE hätte besser ertragen lassen.

Handwerklich lässt sich dem Film aber absolut nichts vorwerfen. Die Darsteller sind überzeugend, die Kamera ist ausdrucksstark und das Szenenbild ist mehr als gelungen. Aber die bereits erwähnte Schwere sorgt halt nicht dafür, dass man positiv gestimmt den Kinosaal verlässt.