Der Rosengarten von Madame Vernet

09.09.2021

Ganze neun Jahre hat sich der französische Regisseur Pierre Pinaud Zeit genommen, um uns seinen zweiten Spielfilm zu präsentieren. In DER ROSENGARTEN DER MADAME VERNET entführt er uns in die Welt der stacheligen, aber dennoch wunderschönen Blumen.  

Eve (Catherine Frot) führt eine traditionsreiche Gärtnerei im französchischen Burgund. Ihr Vater hatte sie bereits im zarten Kindesalter in die Kunst der Rosenzucht eingeführt. Aber die Zeiten haben sich geändert, und seit dem Tod des Vaters hat Eve schon seit mehr als acht Jahren keinen einzigen Preis mehr für ihre Züchtungen gewonnen. Inzwischen ist ihr Konkurrent Constantin Lamarzelle (Vincent Dedienne) der Star der Rosenzüchterwelt, und Eves Firma steht kurz vor dem Konkurs. Hilfe kommt jedoch urplötzlich von drei neuen Mitarbeitern, die Eve nur widerwillig über ein Resozialisierungsprogramm einstellen musste. Sie haben zwar von Botanik nicht die geringste Ahnung, aber wenn es um Diebstahl und Einbruch geht, sind sie die wahren Experten. Gemeinsam mit den drei etwas überrumpelten Angestellten macht sich Eve auf dem Weg zum Hochsicherheits-Zuchtimperium von Lamarzelle, um eine der kostbarsten und seltensten Rosen zu entwenden. Diese benötigt sie für die Kreation einer sagenhaft schönen Sorte, die dann mit Sicherheit mit der „Goldenen Rose“ ausgezeichnet wird. Aber nicht immer funktioniert alles nach Plan, und Eve entdeckt ihr eigenes kleines Glück, das mit keiner Rosenblüte der Welt gleichzusetzen wäre…

Pierre Pinaud entwirft mit seinem Film das klassische Bild einer französischen Komödie: Man nehme einen kleinen Underdog, dem es partout nicht gelingen will, gegen die übermächtige Konkurrenz zu bestehen, stelle ihr ein paar auf den ersten Blick völlig überforderte Hilfen an die Seite und lasse sie im Laufe des Films erkennen, dass das reine Gewinnen nicht immer zum Glück führt. So oder so ähnlich sahen die Zutaten immer wieder aus und mal kam ein brauchbarer Film heraus, mal auch nicht. In diesem Fall ist das Ergebnis zumindest positiv, auch wenn der Film keine wirkliche Überraschung bietet. Aber Pinaud erzählt seine Geschichte äußerst einfühlsam und lässt uns als Zuschauer gleichzeitig auch etwas über die Züchtung von Rosen erfahren. 

Am Ende stehen wir zwar nicht mit neuen Erkenntnissen dar, aber immerhin mit einem Lächeln im Gesicht. Und das ist gerade in der heutigen Zeit doch verdammt viel wert. Oder etwa nicht?

Trailer

ab6

Originaltitel

La Fine Fleur (Frankreich 2021)

Länge

96 Minuten

Genre

Drama

Regie

Pierre Pinaud

Drehbuch

Pierre Pinaud, Fadette Drouard

Darsteller

Catherine Frot, Melan Omerta, Fatsah Bouyahmed, Olivia Côte, Marie Petiot, Vincent Dedienne

Verleih

Neue Visionen Filmverleih GmbH

Filmwebsite

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