Der Nanny

26.03.2015

Clemens (Matthias Schweighöfer) hat kaum Zeit für seine Kinder. Er plant gerade eines der größten Bauprojekte der Stadt und die Verträge sind so gut wie unterschrieben. Lediglich ein paar letzte Mieter müssen noch ihre Wohnungen räumen und der Bau kann beginnen. Doch als auch Rolf (Milan Peschel) seine Wohnung verliert, schwört er Rache und heuert undercover als männliche Nanny in Clemens Haushalt an. Sein Plan heißt: Sabotage. Da hat er die Rechnung allerdings ohne Clemens Kinder Winnie und Theo gemacht. Die beiden haben es sich zum Ziel gesetzt, neue Nannies innerhalb kürzester Zeit aus dem Haus zu vertreiben. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht und sie zeigen bei der Wahl ihrer Waffen kein Erbarmen. So muss Rolf schmerzlich feststellen, dass Nanny sein kein einfacher Job ist und dass nun auch er zu härteren Mitteln greifen muss. Doch während er versucht, seine Wohnung und Heimat zu retten, entsteht aus seiner Sabotage mehr und mehr eine neue Familie. 

Kritik

Wieder einmal steht der jährlich Schweighöfer-Film vor der Tür und siehe da: es ist tatsächlich sein bislang bester. Aber macht das DER NANNY auch zu einem guten und sehenswerten Film? Leider nein, denn der Film bietet leider nur einen tiefen Griff in die große Klischeekiste. Zugegeben, DER NANNY hat ein paar gute Momente und vor allem die beiden diabolischen Kinder sind den Kinobesuch eigentlich bereits wert. Doch leider setzt Matthias Schweighöfer, der wie immer in Personalunion als Regisseur und Hauptdarsteller auftritt, auf jede Menge Gags und Situationen, die man bereits hundertfach in anderen Filmen gesehen hat.

Immerhin muss man Schweighöfer aber zu Gute halten, dass er die Konfrontation mit uns Filmkritikern nicht scheut. Im Gegensatz zu Til Schweiger zeigt er seine Filme vorab der Presse. Selbst wenn das erst drei Tage vor Filmstart geschieht und wir zusätzlich noch ein Embargo von weiteren 24 Stunden unterzeichnen müssen – immerhin bekommen wir ihn überhaupt zu sehen.

Ein weiteres Ärgernis ist die Überpräsenz eine Bierbrauers, für den Schweighöfer auch privat Werbung macht. In einer Szene, in der wir einen See mit einer Insel aus der Luft sehen, könnte man fast meinen, es handele sich um die Insel aus dem Werbespot des besagten Bierbrauers. Das ist unnötig und störend. Product Placement ist sinnvoll, um einen Film finanzieren zu können, aber es ist nur dann gut, wenn der Zuschauer es nicht bemerkt.

DER NANNY wird mit Sicherheit sein Publikum finden. solange es Kinozuschauer gibt, die gerne immer wieder die gleichen Gags sehen. Für alle anderen gibt es in dieser Woche zum Glück noch weitere Filmstarts.

Trailer

ab12

Originaltitel

Der Nanny (Deutschland 2015)

Länge

111 Minuten

Genre

Komödie

Regie

Matthias Schweighöfer, Torsten Künstler

Drehbuch

Lucy Astner, Murmel Clausen, Matthias Schweighöfer, Finn Christoph Stroeks

Darsteller

Matthias Schweighöfer, Milan Peschel, Paula Hartmann, Arved Friese, Joko Winterscheidt, Veronica Ferres, Ilka Bessin

Verleih

Warner Bros. Entertainment GmbH

Filmwebsite

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