Der Film der Woche

Auf einmal

06.10.2016

Nach der Party in Karstens (Sebastian Hülk) Wohnung sind alle gegangen, außer Anna (Natalia Belitski). Fasziniert nähert sich Karsten dieser geheimnisvollen Frau. Wie sollte er auch ahnen, dass durch einen Moment der Schwäche sein wohlgeordnetes Leben außer Kontrolle geraten würde? In dieser kleinen deutschen Stadt befeuert Enttäuschung Wut, versteckt sich Gerechtigkeit hinter Heuchelei und entfaltet sich immer mehr das Bösartige. 

Kritik

Mit AUF EINMAL legt die Regisseurin Asli Özge einen Thriller vor, der ein aktuell extrem wichtiges Thema aufgreift und sehenswert verarbeitet.

Wie schnell urteilen wir über Menschen? Wie schnell bilden wir uns eine Meinung basierend auf Behauptungen, Vermutungen und Aussagen Dritter? Viel zu oft. So oft, dass Asli Özge sich dieses Themas angenommen hat. Karsten, die Hauptfigur in ihrem Film, gespielt von Sebastian Hülk, muss das am eigenen Leib erfahren. Jeder seiner angeblichen Freunde und Kollegen glaubt genau zu wissen, was in jener Nacht wirklich vorgefallen ist, obwohl niemand wirklich vor Ort gewesen ist. Zumindest nicht zum entsprechenden Zeitpunkt.

Als dann später die Wahrheit ans Licht kommt, versucht sich jeder auf seine eigene Art und Weise aus der Schlinge zu ziehen. Nicht jedem gelingt das, aber wie Özge ihren Protagonisten Rache üben lässt, ist schlichtweg genial. Genaueres soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden, um die Spannung zu wahren. Eines sei aber gesagt: AUF EINMAL greift ein aktuell wichtiges Thema auf und verarbeitet es gelungen zu einem Psychothriller. Am Ende überdenken wir vielleicht auch selbst einmal unsere vorschnellen Vorverurteilungen. Hoffentlich.

Trailer

ab12

Originaltitel

Auf einmal (Deutschland 2016)

Länge

112 Minuten

Genre

Drama

Regie

Asli Özge

Drehbuch

Asli Özge

Darsteller

Sebastian Hülk, Julia Jentsch, Hanns Zischler, Sascha A. Gersak, Luise Heyer

Verleih

MFA+ FilmDistribution e.K.

Filmwebsite

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