Die Bücherdiebin

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Liesel Meminger (Sophie Nélisse) ist die Bücherdiebin, ein außergewöhnliches und mutiges Mädchen. Während des Zweiten Weltkriegs zerbricht ihre Familie und Liesel kommt zu den Pflegeeltern Hans (Geoffrey Rush) und Rosa Hubermann (Emily Watson). Durch die Unterstützung ihrer neuen Familie und durch Max (Ben Schnetzer), einen jüdischen Flüchtling, der von ihnen versteckt wird, erlernt sie das Lesen. Für Liesel und Max werden die Macht und die Magie der Wörter und ihre Phantasie zur einzigen Möglichkeit, den turbulenten Ereignissen, die um sie herum geschehen, zu entfliehen. 

Kritik

DIE BÜCHERDIEBIN basiert auf dem gleichnamigen Roman des australischen Schriftstellers Markus Zusak und wurde 2005 erstmals in seiner Heimat und 2006 dann weltweit veröffentlicht. Seitdem wurden mehr als acht Millionen Exemplare verkauft und das Werk hielt sich fast sieben Jahre auf der Bestsellerliste der New York Times. Gute Voraussetzungen für eine Verfilmung, mag man denken. Und Recht behalten, denn DIE BÜCHERDIEBIN ist behutsam inszeniert und Regisseur Brian Percival gelingt es, die Geschichte so zu erzählen, dass man weder gelangweilt ist, noch den sonst in Nazi-Filmen mitschwingenen, erhobenen Zeigefinger spürt. Das liegt zum einen natürlich in den darstellerischen Leistungen von Geoffrey Rush, Emily Watson und der Hauptdarstellerin Sophie Nélisse, aber auch in dem eindrucksvollen Szenenbild, das von Kameramann Florian Ballhaus wunderbar eingefangen wird. DIE BÜCHERDIEBIN ist einfühlsames Kino auf  ganz hohem Niveau. Kein Wunder, dass der Film mit dem Prädikat „Besonders wervoll“ ausgezeichnet wurde.

Trailer