Veronica Mars

13.03.2014

Ihre Zeit als Amateurdetektivin in Neptune/Kalifornien hat Veronica Mars hinter sich gelassen und steht nun kurz davor, ihr Studium an der juristischen Fakultät abzuschließen. Sie bewirbt sich schon bei noblen Anwaltskanzleien, da erhält sie einen Anruf von ihrem Ex-Freund Logan, der wegen Mordes angeklagt wird. Veronica fährt zurück nach Neptune und hilft Logan, einen Anwalt zu finden. Doch als sie den Eindruck hat, dass in Logans Fall nicht alles mit rechten Dingen zugeht, zieht es sie zurück in ein Leben, mit dem sie doch eigentlich abgeschlossen hatte. 

Kritik

Wie alles begann…
2004 startete in den USA eine Serie, die sich schnell zum Publikums- und Kritikerliebling entwickelte. Das war nicht unbedingt verwunderlich, schließlich wusste der Serienschöpfer Rob Thomas (nein, das ist nicht der Sänger der Band Matchbox Twenty!) gekonnt die Genres Teen- und Action-Serie zu verbinden. Das wichtigste Merkmal war aber seine Hauptdarstellerin Kristen Bell, die in der Rolle der titelgebenden VERONICA MARS zu überzeugen wusste. Veronica war clever, hübsch und ließ sich ihren Mund von nichts und niemandem verbieten und hob sich so wohlwollend von den weiblichen Darstellerinnen anderer Teen-Serien ab. Hinzu kam eine intelligente Handlung und fertig war die perfekte Serie.

In Deutschland mussten sich die Zuschauer ganze zwei Jahre gedulden, denn erst im Jahre 2006 gelang VERONICA MARS der Sprung über den großen Teich. Leider war das ZDF offenbar nicht sonderlich vom Konzept überzeugt und versendete die Serie versteckt im Programm ohne viele Zuschauer.

Nach drei Staffeln gab es dann in den USA das Aus. Offensichtlich war dem ausstrahlenden Sender die Fangemeinde nicht groß genug und so zog man den Stecker. Rob Thomas versuchte gar, den Haussender, aber auch weitere TV-Sender von einer vierten Staffel zu überzeugen. Dazu war er sogar bereit, in der Handlung ein paar Jahre zu überspringen. Veronica sollte dann beim FBI anheuern und der Serie so einen erwachseneren Look verschaffen. Doch dazu kam es leider nicht.

Gerüchte, Gerüchte… und eine Crowdfunding-Aktion, die Geschichte schreibt

In alle den Jahren tauchten immer wieder Gerüchte auf, es würde vielleicht doch noch einen Kinofilm oder vielleicht sogar doch noch eine weitere Staffel geben. Bis vor etwa einem Jahr Rob Thomas zusammen mit seinen Darstellern das Heft wieder in die Hand nahm. Per Crowdfunding wollte man über Kickstarter versuchen, das Geld für einen Kinofilm einzusammeln, dass die Filmstudios ihnen partout nicht zur Verfügung stellen wollten. Die Resonanz war mehr als überwältigend: Innerhalb von 11 Stunden waren die benötigten 2 Millionen Dollar zusammen. Auch nochnfilm.de hat sich an VERONICA MARS beteiligt.

Insgesamt beteiligten sich 91.585 Menschen an dem Film und so kamen am Ende stolze 5,7 Millionen Dollar zusammen. Das Ergebnis dieser Aktion ist jetzt in den Kinos zu sehen und nochnfilm.de findet, dass sich jeder investierte Dollar mehr als gelohnt hat.

VERONICA MARS – DER FILM
Rob Thomas hat mit VERONICA MARS genau das geschafft, woran viele andere vor ihm gescheitert sind: Einen Kinofilm zu einer Serie zu drehen und dabei sowohl hartgesottene Fans glücklich zu machen, als auch neue Fans zu begeistern. Denn um den Film zu genießen, muss man die Serie nicht zwingend gesehen haben. Aber wenn man die Serie kennt (und liebt), dann findet man beinahe in jeder Szene eine Reminiszenz daran. Ob Kickstarter, die niemals hat stattgefundene 4. Staffel oder viele, viele andere Dinge, die wir vorab gar nicht verraten wollen.

In jeder Szene des Filmes ist zu erkennen, dass hier ein Team von Schauspielern, Regisseuren und Drehbuchautoren zusammengefunden hat, dass seine Arbeit an diesem Projekt liebt. Auf die Frage, warum er das Projekt nie aus den Augen verloren hat, antwortet Rob Thomas mit drei Punkten:

  1. „VERONICA MARS war eine Serie, auf die alle Beteiligten stolz waren.“
  2. „Die Menschen, die an der Serie mitgearbeitet haben, haben an der Arbeit miteinander immens viel Spaß gehabt. Das ist durchaus seltener der Fall, als man denken mag.“
  3.   „Wir haben niemals aufgegeben, weil die Fans auch niemals aufgegeben haben. in den letzten sieben Jahren habe ich immer wieder Fans getroffen, die mich – immer und immer wieder – daran erinnert haben, wie wichtig ihnen die Serie ist.“

Wenn man den jetzt entstandenen Kinofilm sieht, dann merkt man als Zuschauer, wie viel Freude sämtliche Darsteller hatten, wieder in ihre Rollen zu schlüpfen. Es ist erstaunlich, wie viele der Charaktere im Film auftauchen. Ob nun als Haupt- oder Nebenrolle, oder einfach nur als kurzer Cameo-Auftritt – es ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, wie viele ähnliche Projekte scheitern, weil sich die Darsteller nicht mehr unter einen Hut bekommen lassen.

Auch die Handlung des Filmes ist clever und erinnert stark an den Aufbau der einstigen TV-Serie. VERONICA MARS ist ein Film, der jeden glücklich macht. Egal ob Fan oder nicht. Spätestens nach dem Abspann möchte man sich die Serie (wieder) anschauen…

Trailer

ab12

Originaltitel

Veronica Mars (USA 2014)

Länge

108 Minuten

Genre

Drama / Krimi

Regie

Rob Thomas

Drehbuch

Rob Thomas, Diane Ruggiero

Darsteller

Kristen Bell, Jason Dohring, Krysten Ritter, Ryan Hansen, Francis Capra, Percy Daggs III, Chris Lowell, Tina Majorino, Enrico Colantoni

Verleih

Warner Bros. Entertainment GmbH

Filmwebsite

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