Der Film der Woche

Zoomania

03.03.2016

Zoomania ist eine Metropole wie keine andere, eine Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten und Schmelztiegel der unterschiedlichsten Tierarten aus aller Welt: Wüstenbewohner leben in Sahara-Wolkenkratzern neben Eisbären in coolen Iglu-Appartements. Spezies aus dem schwül-warmen Regenwald finden hier genauso ein Zuhause wie Millionen flauschiger Kaninchen. In Zoomania scheint für jeden alles möglich, ob winzige Spitzmaus oder gigantischer Elefant. Doch als Polizistin Judy Hopps (Josephine Preuss) – jung, ehrgeizig, Häsin – nach Zoomania versetzt wird, stellt sie schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist, sich als einziges Nagetier in einer Truppe aus knallharten und vor allem großen Tieren durchzubeißen. Eben noch dazu verdonnert, Knöllchen zu schreiben, erhält die aufgeweckte Hasendame vom Polizeichef ihren ersten großen Auftrag: Sie soll eine zwielichtige Verschwörung aufdecken, die ganz Zoomania in Atem hält. Ihr erster richtiger Fall erweist sich bald als eine Nummer größer als gedacht, doch Hopps ist fest entschlossen, allen zu zeigen, was sie drauf hat! Auch wenn sie dafür notgedrungen mit dem großmäuligen und ziemlich ausgefuchsten Trickbetrüger Nick Wilde zusammenarbeiten muss…

Kritik

In ZOOMANIA ist alles etwas anders, denn in dieser Welt hat es die Menschen niemals gegeben. Alle Tiere leben friedlich nebeneinander, allerdings nach realem Vorbild. Das bedeutet, dass sie zwar Hosen tragen und auf zwei Beinen gehen, sich aber immer noch durch die Merkmale auszeichnen, durch die sie sich auch bei uns in freier Wildbahn unterscheiden.

Die größte Besonderheit, auf die die Filmemacher bei ZOOMANIA Wert gelegt haben, ist jedoch der Maßstab. In den meisten Animationsfilmen sind die unterschiedlichen Tiere zumeist gleich groß. Hier hat man das ursprüngliche Größenverhältnis jedoch beibehalten, so dass eine Giraffe so groß ist wie 95 übereinander gestapelte Mäuse. Das führt zu allerlei lustigen Einfällen, wie beispielsweise unterschiedlich große Türen in Zügen.

ZOOMANIA sprudelt nur so vor witzigen und einfallsreichen Kleinigkeiten, so dass eine einzige Filmsichtung gar nicht ausreicht, um alle diese wunderbaren Details zu erfassen. Wie viel Mühe sich die Macher bei der Erschaffung dieser Welt gemacht haben, hat uns der Produzent des Films Clark Spencer im Interview verraten. Kein Wunder, dass de Entwicklung eines Filmes bei Disney Animation zwischen vier und fünf Jahren dauert.

Die Geschichte selbst mag vielleicht auf den ersten Blick etwas einfach erscheinen, doch die Botschaft dahinter ist um ein Vielfaches stärker: Du kannst alles schaffen, was Du willst, wenn Du nur genügend daran glaubst und Deine Leidenschaft niemals verlierst. Kindern genau diesen Leitsatz mit auf den Weg zu geben, ist sicherlich niemals verkehrt und entschädigt auch für eine noch so dünne Handlung.

Aber nicht nur die jüngeren Zuschauer, auch die Erwachsenen kommen bei ZOOMANIA voll und ganz auf ihre Kosten. Im Film wimmelt es nur so von popkulturellen Anspielungen, die es allesamt zu entdecken gilt.

Das Wichtigste aber ist die Glaubwürdigkeit. Das predigt Studiochef John Lasseter seinen Mitarbeitern immer und immer wieder, wie uns Clark Spencer ebenfalls im Interview verraten hat. Egal wie lange man über diese von Tieren erdachte Welt grübelt, nichts, aber auch wirklich gar nichts, wirkt hier unlogisch oder gar falsch. Eine wahre Meisterleistung, genau wie der gesamte Film.

Trailer

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Originaltitel

Zootopia (USA 2016)

Länge

109 Minuten

Genre

Animation

Regie

Byron Howard, Rich Moore

Drehbuch

Byron Howard, Rich Moore, Jared Bush, Phil Johnston,

Darsteller

Originalstimmen: Ginnifer Goodwin, Jason Bateman, Idris Elba, Jenny Slate, Nate Torrence, Bonnie Hunt, Don Lake, Tommy Chong, J.K. Simmons, Octavia Spencer, Alan Tudyk, Shakira Deutsche Stimmen: Josephine Preuss, Rüdiger Hoffmann, Frederick Lau, Ralph Rute, Davis Schulz

Verleih

Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH

Filmwebsite

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