An einem magischen Tag inmitten des hektischen Treibens von New York City treffen der zukünftige College-Student und Romantiker Daniel Bae (Charles Melton) und die in Jamaika geborene Pragmatikerin Natasha Kingsley (Yara Shahidi) aufeinander und verlieben sich. Sofort sprühen die Funken zwischen den beiden Fremden, deren Wege sich vielleicht nie gekreuzt hätten, wenn das Schicksal nicht ein wenig nachgeholfen hätte. Aber reicht Vorherbestimmung aus, um aus den Teenagern, deren Romanze unter einem schlechten Stern steht, ein glückliches Liebespaar werden zu lassen? Natasha, die nur noch ein paar Stunden hat, bevor sie die USA verlassen muss, kämpft erbittert gegen die Abschiebung ihrer Familie und gegen ihre aufkommenden Gefühle für Daniel, der sie ebenso beharrlich zu überzeugen versucht, dass sie füreinander bestimmt sind.
Irgendwie benutzen romantische Filme immer wieder dieselben Zutaten, Klischees und Zufälle – aber THE SUN IS ALSO A STAR gelingt es endlich einmal, diese auch stimmungsvoll und glaubwürdig einzusetzen…
Als hoffnungsloser Romantiker zählen Filme wie THE SUN IS ALSO A STAR durchaus zu einem meiner liebsten Genres. Doch der größte Teil dieser Filme erzählt entweder immer dieselben Geschichten oder greift zumindest immer wieder auf dieselben Ingredienzien zurück. Das nervt und ist von innovativ in etwa so weit entfernt wie der Papst von Kondomen.
Aber dennoch kommen immer mal wieder Ausnahmen um die Ecke. Filme, die überraschen und erfrischen anders sind. So wie THE SUN IS ALSO A STAR, der mich extrem überrascht hat. Das liegt in erster Linie natürlich an zwei wunderbaren Hauptdarstellern – Yara Shahidi und Charles Melton – die ihre Figuren mit so viel Glaubwürdigkeit füllen, dass man ihnen gerne auf ihrer Reise folgt.
Ganz besonders faszinierend ist aber die Art und Weise, wie der Film mit den gängigen Zutaten des Genres umgeht. Denn es kommen all diese „Zufälle“ und Klischees vor, die man aus anderen Filmen kennt und für die man eben diese Filme oftmals kritisiert. Hier wirken sie aber wohl platziert und führen genau zu einer gegenteiligen Reaktion. Der Film wirkt zu jeder Zeit ehrlich und aufrichtig und führt niemals zu einem Kopfschütteln beim Zuschauer.
THE SUN IS ALSO A STAR bleibt seiner Aufrichtigkeit bis zum Schluss treu und opfert sie auch nicht für ein cheesiges Happy-End. Ich kann mir bildlich die vermutlichen Diskussionen der Regisseurin Ry Russo-Young mit den Filmstudio-Bossen vorstellen, die damit eingangs sicherlich nicht einverstanden war. So bleibt am Ende ein wunderschöner Film zurück, der seine Figuren und die Umgebung ernst nimmt – und damit auf ganzer Linie zu überzeugen weiss.