Zwölf Stunden absolute Gesetzlosigkeit. Alle Verbrechen, inklusive Mord, sind in der alljährlichen PURGE-Nacht erlaubt. Amerika ist erneut im Ausnahmezustand: In THE PURGE: ELECTION YEAR wird der knallharte Überlebenskampf zu einem Phänomen, das inzwischen auch mordlustige Touristen aus aller Welt anzieht. Gleichzeitig plädiert eine aufstrebende Senatorin für die Abschaffung der alljährlichen Purge, die sich vor allem gegen die Armen und Unschuldigen richtet, und gerät damit ins Visier der hochrangigen Eliten.
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Leo Barnes (Frank Grillo) sich während der PURGE- Nacht im letzten Moment dagegen entschied, an dem Mann Rache zu üben, der Schuld am Tod seiner Tochter hatte.
Es ist Wahljahr und mittlerweile arbeitet er als Sicherheitschef der Senatorin Charlie Roan (Elizabeth Mitchell). Mitten in ihrer Präsidentschaftskampagne steht die alljährliche PURGE- Nacht bevor, die ihre politischen Gegner natürlich nicht ungenutzt lassen wollen. Nach einem hinterhältigen Verrat ist die bedingungslose Jagd auf die Senatorin eröffnet und Leo hat alle Hände voll zu tun, die Senatorin aus der Schusslinie zu bringen und die Nacht zu überleben…
Selten habe ich es gesehen, dass eine Filmreihe eine beeindruckendere Entwicklung durchmacht, als das bei THE PURGE der Fall ist. Mit ELECTION DAY folgt jetzt der dritte Teil der Serie und der hat es in sich.
Obwohl ich eigentlich kein Horror-Fan bin, gibt es immer mal wieder Genre-Filme oder -Reihen, die mich dann doch überzeugen – so wie THE PURGE. Der erste Teil war eigentlich nicht mehr als ein gewöhnlicher Home-Invasion-Thriller, der die Idee eines straffreien Mordens lediglich als Hintergrund-Thema hatte. Im zweiten Teil wurde das Thema dann ausgeweitet und man beschäftigte sich mit den Auswirkungen eines solchen „Events“ auf die Gesellschaft. Im dritten Teil hat das Thema nun die Politik erreicht und sich somit erneut gesteigert. Nicht in Bezug auf die Brutalität oder die Spannung, sondern die Aussage des Films.
THE PURGE: ELECTION YEAR könnte kaum aktueller sein. Obwohl ein solches Purge-Event natürlich zum Glück nur fiktiv ist, lassen sich diverse Parallelen zum aktuellen US-Wahlkampf finden. Das beginnt allein schon damit, dass sich auch hier eine Frau und ein durchgeknallter Mann als Präsidentschaftsbewerber gegenüber stehen. Und seitdem Donald Trump gerade erst Hillary Clinton zum Abschuss freigegeben hat, sollte sie gewinnen, werden die Parallelen noch erschreckender.
Doch trotz aller gesellschaftsrelevanter Punkte bietet THE PURGE: ELECTION YEAR auch noch jede Menge Schauwerte. Regisseur James DeMonaco hat hier einen unfassbar stylischen Thriller geschaffen, der zudem eben auch inhaltlich nachhallt. Bravo!
The Purge: Election Year (USA 2016)
105 Minuten
Horror / Action
James DeMonaco
James DeMonaco
Frank Grillo, Elizabeth Mitchell, Mykeltie Williamson, Raymond J. Barry, Edwin Hodge, Terry Serpico, Joseph Julian Soria, Kyle Secor, Betty Gabriel, Jay Hieron
Universal Pictures International Germany GmbH