England in naher Zukunft: Eine aggressive Pilzinfektion hat fast die gesamte Menschheit in fleischfressende, zombieartige Wesen – sogenannte „Hungries“ – verwandelt. Nur eine kleine Gruppe infizierter Kinder verspricht Hoffnung auf ein Heilmittel: Sie können ihren „Fressimpuls“ kontrollieren, weil ihr Verstand noch nicht der Infektion zum Opfer gefallen ist.
In einer Militärbasis werden sie von der Wissenschaftlerin Dr. Caldwell (Glenn Close) grausamen Experimenten unterzogen und besuchen unter dem wachsamen Auge von Sergeant Parks (Paddy Considine) täglich den Schulunterricht. Doch ein Mädchen unter ihnen ist anders: Die junge Melanie (Sennia Nanua) übertrifft ihre Mitschüler an Intelligenz, ist wissbegierig, einfallsreich und vergöttert ihre Lieblingslehrerin, Miss Helen Justineau (Gemma Arterton).
Als die Basis von einer Horde Hungries überrannt wird, kann Melanie zusammen mit Helen, Sergeant Parks und Dr. Caldwell gerade noch entkommen. In einer in Chaos und Zerstörung versunkenen Welt muss Melanie bald nicht nur über ihre eigene Zukunft, sondern das Schicksal der gesamten Menschheit entscheiden.
Eigentlich möchte man denken, dass das Zombie-Genre inzwischen mehr als auserzählt ist. Aber dann würde man die Rechnung ohne THE GIRL WITH ALL THE GIFTS machen.
Bereits auf dem Fantasy Filmfest lief der Film äußerst erfolgreich und konnte dort das Publikum begeistern. Vielleicht hat das dazu beigetragen, dass THE GIRL WITH ALL THE GIFTS auch den regulären Weg in die deutschen Kinos findet.
Doch was macht den Film des Regisseurs Colm McCarthy überhaupt so besonders? Nun, das dürfte in erster Linie seine Menschlichkeit sein. Während andere Filme dieses Genres die Zombies ausschließlich als bösartige Wesen ohne Sinn und Verstand darstellen – wenn man mal von WARM BODIES absieht –konzentriert sich dieser Film auf die menschliche Seite. Diese Zombies, zumindest die Kinder, werden hier sogar in einer Art Schule unterrichtet. Trotzdem legt der Film eine gewisse moralische Unerbitterlichkeit an den Tag, die man durchaus auch als aktuelle Gesellschaftskritik verstehen kann. Das macht THE GIRL WITH ALL THE GIFTS aktueller denn je, selbst wenn der Film natürlich in einer alternativen Realität spielt.
In jedem Fall werden die Fans des Zombie-Genres, die auch ein wenig mehr Tiefgang nicht abgeneigt sind, THE GIRL WITH ALL THE GIFTS feiern. Schließlich gibt es einen solchen Film leider viel zu selten im „normalen“ Kinoprogramm zu sehen.
The Girl With All the Gifts (Großbritannien / USA 2016)
112 Minuten
Horror / Drama
Colm McCarthy
Mike Carey
Gemma Arterton, Sennia Nanua, Paddy Considine, Glenn Close, Anamaria Marinca, Dominique Tipper, Fisayo Akinade, Anthony Welsh
SquareOne Entertainment GmbH