Peter Parker (Andre Garfield), ein High School Schüler und Außenseiter, der als kleiner Junge von seinen Eltern verlassen worden, wird seitdem von seinem Onkel Ben (Martin Sheen) und Tante May (Sally Field) aufgezogen wird. Wie die meisten Teenager, versucht Peter herauszufinden, wer er ist und wie er zu der Person geworden ist, die er heute ist. Außerdem findet er seine erste High School Liebe, Gwen Stacy (Emma Stone). Gemeinsam kämpfen die beiden um Liebe, Hingabe und Geheimnisse.
Als Peter einen mysteriösen Aktenkoffer entdeckt, der einst seinem Vater gehört hat, fängt er damit an, Nachforschungen anzustellen, weil er verstehen will, warum seine Eltern damals so plötzlich verschwunden sind. Seine Recherchen führen ihn direkt zu Oscorp und dem Labor von Dr. Curt Connors (Rhys Ifans), dem ehemaligen Partner seines Vaters. Nachdem Spider-Man sich auf einen Kollisionskurs mit Connors Alter Ego „Die Echse“ begeben hat, muss Peter einige lebensverändernde Entscheidungen treffen, wie er seine Kräfte einsetzt. Und er formt sein Schicksal, ein Held zu sein.
Vor zehn Jahren brachte Regisseur Sam Raimi Spidermann mit Tobey Macguire zurück auf die Leinwand – und das äußerst erfolgreich. Es folgten zwei weitere Sequels, von denen das letzte jedoch zu einer einzigen Materialschlacht ausartete. Eigentlich sollte ein vierter Teil folgen, doch Raimi und Macguire konnten sich mit dem Studio nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. So nahm Marc Webb im Regiestuhl Platz, der 2009 mit (500) DAYS OF SUMMER einen der schönsten Liebesfilme vorgelegt hat. Warum man allerdings jetzt die Geschichte einfach noch einmal von vorne erzählt, lässt sich wohl nur mit der Zeitknappheit begründen. Denn Sony Pictures musste in einem gewissen Zeitraum einen Spiderman-Film produzieren, da ansonsten die Filmrechte zurück an Marvel fallen würden. Und die sind bekanntlich derzeit dabei, ihre Superhelden selbst zu verfilmen (Thor, Captain America, Iron Man, The Avengers).
Doch zurück zum eigentlichen Film. THE AMAZING SPIDER-MAN überrascht natürlich nicht – dafür ist die Geschichte noch zu präsent. Auch wird die Geschichte hier nur wenig anders erzählt, als in Sam Raimis Version. Trotzdem gelingt es Marc Webb, hier einen äußerst unterhaltsamen Film vorzulegen. Das liegt in erster Linie natürlich an den Hauptdarstellern. Andrew Garfield und Emma Stone nimmt man ihre Liebesgeschichte wie selbstverständlich ab. Das liegt wahrscheinlich schlicht und ergreifend daran, dass die beiden auch im richtigen Leben ein Paar sind. Aber auch der Rest des Casts weiß zu überzeugen: Martin Sheen (gerade noch auf Jacobsweg in DEIN WEG) als Onkel Ben, Sally Field als Tante May, Rhys Ifans als Bösewicht und Denis Leary als Hüter des Gesetzes. Die Effekte sind hervorragend, wenn auch der 3D-Effekt zu gering ist, das sich der Preis-Aufschlag lohnen würde. Nicht zu kurz kommt aber auch der Humor – THE AMAZING SPIDER-MAN ist deutlich amüsanter als seine Vorgänger. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film für ein eigentlich überflüssiges Reboot erstaunlich gut geworden ist.
The Amazing Spider-Man (USA 2012)
136 Minuten
Action / Fantasy
Marc Webb
James Vanderbilt, Alvin Sargent, Steve Kloves
Andrew Garfield, Emma Stone, Rhys Ifans, Denis Leary, Campbell Scott, Irrfan Khan, Martin Sheen, Sally Field
Sony Pictures Germany