Willkommen im sonnigen Suburbicon, einer Vorstadtgemeinde mit immerwährend glücklichen Familien mitten im Herzen von Amerika. Mit seinen erschwinglichen Häusern und gepflegten Rasenflächen ist Suburbicon in den 1950er Jahren die idyllische Postkarten-Version des amerikanischen Traums.
Doch das ändert sich, als mit den Meyers die erste farbige Familie in die Nachbarschaft zieht und sich der Rassismus der Gemeinde Bahn bricht. Gleichzeitig wird das Leben der Familie Lodge auf den Kopf gestellt, nachdem ein Einbruch in ihrem Haus eskaliert und zum Tod der Mutter führt. Der Familienvater und die Zwillingsschwester der Toten geraten in einen Strudel ungewöhnlicher und verdächtiger Ereignisse, der sie immer tiefer in ein Netz von Verrat und Erpressung hineinzieht. Als der junge Sohn der Verstorbenen die seltsamen Machenschaften der Erwachsenen zu verstehen versucht, findet er sich auf Konfrontationskurs zu seinem Vater, der eine neue Familienordnung herstellen möchte. Während das Chaos, das im Zuhause der Lodges um sich greift, nach außen unbemerkt bleibt, eskalieren die Ausschreitungen um das Heim der Meyers.
Selbst ein George Clooney kann aus einem mittelmässigen Drehbuch der Coen-Brüder nicht mehr rausholen. SUBURBICON beweist das leider mehr als deutlich…
Eigentlich bin ich ein großer Fan der Regie-Arbeiten von George Clooney – ob nun GOOD NIGHT AND GOOD LUCK oder THE IDES OF MARCH, er wusste stets, wie man einen guten Film in Szene zu setzen hat. Okay, THE MONUMENTS MEN war schon nicht mehr ganz auf der Höhe, aber SUBURBICON ist leider ein Tiefpunkt. Wohlmerkt lediglich im Gesamtwerk Clooneys, denn der Film ist trotzdem kein völliger Versager.
Eigentlich erzählt SUBURBICON zwei Geschichten. Die der Familie Lodge, deren Leben aus den Fugen gerät und die des aufkeimenden Rassismus gegenüber der Nachbarsfamilie. Beide Handlungsstränge scheinen nicht wirklich zusammen zu passen, schließlich sind die beiden Söhne der einzige Berührungspunkt, wenn sie sich in den angrenzenden Gärten gegenüber stehen.
Und in der Tat hat Clooney die Rassismus-Geschichte zur eigentlichen Handlung hinzugefügt, was das Fremdkörpergefühl zumindest einigermaßen erklärt. Es beweist jedoch, dass man ein mittelmässiges Drehbuch, was – vermutlich zu Recht – mehr als 30 Jahre herumlag, nicht zwingend verbessern kann. Aber ein Versuch war es immerhin wert.
Suburbicon (USA 2017)
106 Minuten
Drama
George Clooney
Joel & Ethan Coen, George Clooney, Grant Heslov
Matt Damon, Julianne Moore, Noah Jupe, Glenn Fleshler, Alex Hassell, Gary Basaraba, Karimah Westbrook, Oscar Isaac
Concorde Filmverleih GmbH