Eine mysteriöse Nachricht aus der Vergangenheit schickt James Bond (Daniel Craig) ohne Befugnis auf eine Mission nach Mexico City und schließlich nach Rom, wo er Lucia Sciarra (Monica Bellucci) trifft. Sie ist die schöne und unantastbare Witwe eines berühmt-berüchtigten Kriminellen. Bond unterwandert ein geheimes Treffen und deckt die Existenz der zwielichtigen Organisation auf, die man unter dem Namen SPECTRE kennt.
Derweil stellt der neue Chef des Centre for National Security Max Denbigh (Andrew Scott) in London Bonds Tätigkeit in Frage und ebenso die Relevanz des MI6 unter der Führung von M (Ralph Fiennes). Heimlich bittet Bond Moneypenny (Naomie Harris) und Q (Ben Wishaw), ihm dabei zu helfen, Madeleine Swann (Lea Seydoux) aufzuspüren. Sie ist die Tochter seiner alten Nemesis Mr. White (Jesper Christensen) und wahrscheinlich die einzige Person, die im Besitz eines Hinweises ist, mit dem sich das undurchdringbare Netz um SPECTRE entwirren lässt. Als Tochter eines Killers ist sie außerdem dazu in der Lage, Bond wirklich zu verstehen. Etwas, das die meisten anderen Menschen nicht können.
Während Bond immer tiefer in das Herz von SPECTRE vordringt, findet er heraus, dass es eine überraschende Verbindung gibt, zwischen ihm selbst und dem Feind, den er sucht, gespielt von Christoph Waltz.
Mit SPECTRE kehrt Daniel Craig zum vierten Mal als James Bond zurück. Doch lässt sich der grandiose dritte Teil SKYFALL noch toppen?
Nun, leider nicht. Aber wenn wir ehrlich sind, haben wir das doch auch gar nicht erwartet, oder? Dafür war SKYFALL einfach zu gelungen, zu rund, zu perfekt. Mit SPECTRE kehrt Bond ein wenig mehr zu seinen Wurzeln zurück und das sogar im doppelten Sinn. Eingehen möchte ich aber nur auf einen Aspekt: SPECTRE ist wieder ein klassischer Agentenfilm der alten Schule, allerdings ohne unsichtbare Autos und dergleicher Gimmicks. Das macht ja schon seit Craigs Einstieg den „neuen“ Bond aus – weg von albernen und an den Haaren herbeigezogener Ausstattungsmerkmale und hin zu einer mehr realistischer, actionreicher Handlung. Einige kritisieren das, weil Bond sich so noch weniger abhebt von anderen Helden wie Jason Bourne oder Ethan Hunt. Mich persönlich stört das aber nicht – Im Gegenteil!
Und so jammere ich hier auch auf einem ziemlich hohen Niveau, denn von einem schlechten Film ist SPECTRE meilenweit entfernt. Der Film ist geradlinige erzählt, die Actionsequenzen sehen phänomenal aus und die Darsteller wissen allesamt zu überzeugen. Selbst die Laufzeit von 150 Minuten wirkt nur auf den ersten Blick einschüchternd.
Wenn man von ein paar wenigen dramaturgischen Schwächen und logischen Fehlern absieht, dann ist SPECTRE ein durchaus gelungener Film, der uns auch mal eine andere Seite des Geheimagenten zeigt. Zum ersten Mal gibt es hier nämlich eine Frau, die für Bond mehr ist, als nur eine Bettgespielin. Wie das Ganze ausgeht, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Nur soviel: Es lohnt sich, dafür eine Kinokarte zu lösen.
Spectre (USA / Großbritannien 2015)
148 Minuten
Action
Sam Mendes
John Logan, Neal Purvis, Robert Wade.
Daniel Craig, Ralph Fiennes, Ben Whishaw, Naomie Harris, Rory Kinnear, Christoph Waltz, Léa Seydoux, Monica Bellucci, David Bautista, Andrew Scott
Sony Pictures Releasing GmbH