Drei Jahre sind vergangen, seit der Themenpark Jurassic World samt Luxus-Resort von gefährlichen Dinosauriern zerstört wurde. Seit die Menschen von der Isla Nublar fliehen mussten, behaupten sich nun die übrig gebliebenen Saurier als unangefochtene Herrscher des Dschungels.
Doch als der inaktiv geglaubte Vulkan der Insel anfängt zu brodeln, müssen Owen (Chris Pratt) und Claire (Bryce Dallas Howard) zurückkehren, um die letzten Dinosaurier vor dem Aussterben zu bewahren. Die Rettungsaktion erweist sich als gefährlicher als gedacht, da es auf dem von Beben erschütterten Terrain der Insel bereits bei ihrer Ankunft Lava regnet. Während Owen verzweifelt versucht, seinen Raptor Blue zu retten, kommen die übrigen Expeditionsmitglieder einer Verschwörung auf die Spur, durch die die Erde in den lebensfeindlichen Zustand der Urzeit zurückkatapultiert werden könnte.
Mit JURASSIC WORLD – DAS GEFALLENE KÖNIGREICH zeigt Regisseur J.A. Bayona, dass dem Blockbusterkino etwas mehr Tiefgang keinesfalls schadet…
Bereits mit SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT hat Bayona bewiesen, dass er ein ausgewiesenes Händchen dafür hat, Schwermut und Traurigkeit in wunderschöne Bilder zu verwandeln. In JURASSIC WORLD – DAS GEFALLENE KÖNIGREICH blitzt diese Fähigkeit auch hin und wieder durch, denn der Film ist immer dann am stärksten, wenn er sich auf seine Figuren beschränkt und sich mit ihnen auseinandersetzt. Anders als in anderen Blockbustern sind die Charaktere hier nämlich nicht so unfassbar eindimensional, nein, sie dürfen sogar Gefühle zeigen. Echte Gefühle.
Natürlich dürfen wir an dieser Stelle jetzt keine mehrschichtigen Figuren erwarten, schließlich befinden wir uns immer noch im großen Bombast-Kino. Aber immerhin gestattet es ihnen Bayona, etwas Menschlichkeit zu zeigen. Ganz zu schweigen von den Frauenrollen, die allesamt – von jung bis alt – zu überzeugen wissen. Modepüppchen, die nur der Ausstattung dienen, sucht man hier – zum Glück – vergeblich.
Auch die Tricktechnik ist sensationell. Die schiere Menge an Dinos ist allein schon überwältigend. Und im Gegensatz zum allerersten Jurassic-Park-Film müssen wir hier nicht erst eine Stunde warten, bis die ersten Dinosaurier auftauchen. Nein, der Film stürzt sich umgehend ins Getümmel und presst uns in unsere Sitze.
Die 3D-Effekte sind (mal wieder) nicht notwendig, sie stören aber auch nicht. Es gibt keine Kameraeinstellungen, die es nur des 3D-Effekts wegen geben würde. Kein In-die-Fresse-3D. Und das ist gut so. Sehr gut sogar.
JURASSIC WORLD – DAS GEFALLENE KÖNIGREICH ist ein gelungener Blockbuster, der sich wohlwollend vom Action-Hau-Drauf-Einheitsbrei abhebt – wenn man einmal von ein paar wenigen Logiklöchern absieht. Das die von vorn herein an Trilogie angelegte Reihe einen abschließenden Teil bekommen wird, sollte außer Frage stehen.
Jurassic World – Fallen Kingdom (USA 2018)
129 Minuten
Abenteuer / Science-Fiction
J.A. Bayona
Derek Connolly, Colin Trevorrow nach den Figuren von Michael Crichton
Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Toby Jones, Ted Levine, Rafe Spall, BD Wong, Jeff Goldblum
Universal Pictures International Germany GmbH