Jung & schön

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Kurz vor ihrem 17. Geburtstag schläft die hübsche Isabelle im Sommerurlaub das erste Mal mit einem Jungen – ein Ereignis, das sie unbeeindruckt und ernüchtert zurücklässt. Mit Beginn des neuen Schuljahres verabredet sie sich über das Internet mit Männern, die sie für Sex bezahlen. 300 Euro pro Treffen berechnet sie ihren meist älteren Kunden, das versteckte Geldbündel im Kleiderschrank wächst schnell an. Weder ihre Familie noch Freunde ahnen, was sie an ihren Nachmittagen treibt. Als ihr Doppelleben durch einen tragischen Zwischenfall auffliegt, sind die Eltern fassungslos. Doch während Isabelles Mutter sich mit Selbstvorwürfen und der Frage nach dem Warum quält, schweigt Isabelle beharrlich.

Kritik

Mit JUNG & SCHÖN stellt der französische Regisseur Fançois Ozon bereits seinen 15. Film vor. Das er dabei in all den Jahren das Filmemachen nicht verlernt hat, zeigt der Film deutlich. Beeindruckender ist aber, was er aus seiner gerade mal 22-jährigen Hauptdarstellerin Marine Vacth herausgeholt hat. In jeder Szene wirkt die betörende Schönheit bezaubernd, gleichzeitig aber auch abgebrüht. Vacth gelingt es eindrucksvoll, die zwei unterschiedlichen Facetten ihrer Rolle mit Leben auszufüllen, dabei aber niemals unbeholfen zu wirken. Das ist umso bemerkenswerter, da dieser gerade erst ihr dritter Film ist.

Ozon teilt den Film, der genau ein Jahr im Leben der Schülerin abbildet, in vier Teile auf. Vier Jahreszeiten, die er passender Weise mit vier Chansons der französischen Musikikone Françoise Hardy untermalt. JUNG & SCHÖN ist ein im wahrsten Sinne des Wortes wunderschöner Film mit einer bildhübschen und zauberhaften Hauptdarstellerin.