Der Film der Woche

Frühling in Paris

17.06.2021

Suzanne Lindon ist gerade mal 21 Jahre alt, legt aber mit FRÜHLING IN PARIS ihr Debüt als Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin vor. Das kommt natürlich nicht von ungefähr, schließlich ist Lindon die Tochter zweier französischer Schauspieler: Sandrine Kiberlain und Vincent Lindon. Dabei benötigt sie diese Vorschusslorbeeren eigentlich gar nicht, denn ihr Erstlingswerk ist rundum gelungen. Darin erzählt sie – auch ein wenig autobiographisch – von der ersten Liebe einer Sechzehnjährigen. Ihre Figur (Suzanne Lindon) lässt sich durch das frühlingshafte Paris treiben und trifft auf dem Weg zur Schule vor einem Theater immer wieder auf den Schauspieler Raphaël (Arnaud Calois). Gelangweilt von ihren Mitschülern beginnt sie, mit dem älteren Mann zu flirten. Und so tanzen und schweben die beiden durch das Viertel und seine Straßen. 

Lindons Film ist weniger eine gradlinige Geschichte, denn vielmehr ein künstlerisches Portrait zweier Menschen, das eindeutig eine ganz eigene Handschrift trägt. Das war Lindon auch besonders wichtig, wie sie in einem Interview erwähnte. Den Drang, einen Film zu drehen, spürte sie schon in frühen Jahren in sich, traute sich aber nicht wirklich, ihren Eltern davon zu erzählen. Das dabei nun im Endeffekt so ein wunderschöner Film herausgekommen ist, ist mehr als beachtlich. In einer gewissen Art und Weise scheint der Film – im absolut positiven Sinn – ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein. Schön, dass ein solcher Film dann auch den Weg in unsere Kinos findet. 

Trailer

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Originaltitel

Seize Printemps (Frankreich 2020)

Länge

78 Minuten

Genre

Drama

Regie

Suzanne Lindon

Drehbuch

Suzanne Lindon

Darsteller

Suzanne Lindon, Arnaud Valois, Frédéric Pierrot, Florence Viala

Verleih

MFA+ FilmDistribution e.K.

Filmwebsite

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