Der Film der Woche

Dark Shadows

10.05.2012

Im Jahr 1752 stechen Joshua und Naomi Collins mit ihrem kleinen Sohn Barnabas im englischen Liverpool in See, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen. Doch selbst auf den Weiten des Ozeans gelingt es ihnen nicht, dem geheimnisvollen Fluch der Familie zu entkommen. Zwei Jahrzehnte später: Barnabas (Johnny Depp) erobert die Welt – oder doch zumindest das Städtchen Collinsport/Maine. Als Herr von Collinwood Manor verfügt Barnabas über Reichtum und Macht… bis der unverbesserliche Frauenheld den gravierenden Fehler begeht, Angelique Bouchards (Eva Green) Herz zu brechen. Angelique ist eine Hexe im wahrsten Sinne des Wortes und beschert ihm ein Schicksal, das schlimmer ist als der Tod: Sie verwandelt ihn in einen Vampir, um ihn dann lebendig zu begraben. 

Zwei Jahrhunderte später wird Barnabas durch Zufall aus seiner Gruft befreit und entdeckt die völlig veränderte Welt des Jahres 1972. Als er nach Collinwood Manor zurückkehrt, findet er nur noch die Ruinen des einst prachtvollen Anwesens. Den zerrütteten Nachfahren der Collins-Familie geht es kaum besser – alle hüten sie ihre finsteren Geheimnisse. Die Matriarchin Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) hat die Psychiaterin Dr. Julia Hoffman (Helena Bonham Carter) ins Haus geholt, um ihre Familienprobleme in den Griff zu bekommen.

In der Villa wohnen außerdem Elizabeths nichtsnutziger Bruder Roger Collins (Jonny Lee Miller), ihre aufmüpfige halbwüchsige Tochter Carolyn Stoddard (Chloë Grace Moretz) und Rogers frühreifer zehnjähriger Sohn David Collins (Gulliver McGrath). Doch nicht nur die Familie ist von Geheimnissen umwoben – auch die Angestellten haben einiges zu verbergen: Hausverwalter Willie Loomis (Jackie Earle Haley) und Davids neue Nanny Victoria Winters (Bella Heathcote).

Kritik

Tim Burton hatte schon immer eine ganz eigene Art und Weise, Filme zu drehen: Bunt, intensiv, äußerst detailreich und immer mit einem Hang zum Grotesken. In Höchstform gelangt er immer dann, wenn er mit seinem Lieblingsschauspieler drehen kann: Johnny Depp. Ob CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK, SLEEPY HOLLOW oder SWEENEY TODD – alle diese Filme zählen zu Meisterwerken der Filmgeschichte. Genau in diese Tradition reiht sich auch DARK SHADOWS nahtlos ein. Depp zeigt sich (wie fast immer) in Höchstform und auch der restliche Cast kann sich sehen lassen, allen voran Burtons Ehefrau Helena Bonham Carter und Michelle Pfeiffer. Auch die erst fünfzehnjährige Chloë Grace Moretz (50 DAYS OF SUMMER, HUGO CABRET) zeigt erneut, warum sie zum hoffnungsvollsten Nachwuchs Hollywoods zählt.

Die Geschichte ist schnell erzählt und eigentlich wenig spektakulär. Doch das genügt, wenn man diese in solch fantastische Bilder verpackt, wie es eben nur ein Tim Burton vermag. Dem Film ist deutlich anzusehen, dass Burton sich in der Welt des „Gothik Grusels“ am wohlsten fühlt und Johnny Depp darin aufgeht, einen weiteren, exzentrischen Exoten darzustellen.

Dass der Film auf einer (übernatürlichen) TV-Soap-Opera basiert, die in den USA von 1966 bis 1971 beinahe täglich über die Mattscheiben flimmerte, dürfte hierzulande nicht allzu bekannt sein. Allerdings ist das Wissen ob dieser Tatsache auch keine Grundvoraussetzung, um den Film genießen zu können – denn der funktioniert auch so ohne Weiteres…

Trailer

ab12

Originaltitel

Dark Shadows (USA 2012)

Länge

113 Minuten

Genre

Drama / Horror

Regie

Tim Burton

Drehbuch

Seth Grahame-Smith

Darsteller

Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Helena Bonham Carter, Eva Green, Jackie Earle Haley, Jonny Lee Miller, Chloë Grace Moretz, Bella Heathcote

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