Buddy

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Eddie (Alexander Fehling) hat es gut: haufenweise Kohle, dicke Autos und eine ganze Menge Frauen. Weil ihm aber sein Partyleben wichtiger ist als die Firma seines verstorbenen Vaters, sinken die Umsätze genauso rasant wie sein Image. Im Grunde könnte ihn nur ein Schutzengel retten. Und genau der platzt eines Tages in Eddies Leben! Da Eddie der Einzige ist, der seinen neuen „Buddy“ (Michael Bully Herbig) sehen und mit ihm sprechen kann, halten alle anderen Menschen Eddie schon bald für einen echten Psycho… und das ist erst der Anfang! 

Kritik

Michael Bully Herbig ist zurück und überrascht uns mit einem Film, der so gar nicht in sein bisheriges Repertoire zu passen scheint. Kein übertriebener Klamauk à la DER SCHUH DES MANITU oder (T)RAUMSCHIFF SURPRISE, nein offenbar hat sich Bully ein wenig bei Schweiger, Schweighöfer und Co. umgesehen. Entstanden ist mit BUDDY ein Film, der überrascht – und zwar im positiven Sinne. Herbig erzählt eine interessante Geschichte, setzt auf hervorragende Darsteller wie Alexander Fehling und Mina Tander und eine gesunde Prise Komik. Sicherlich ist BUDDY eine Komödie, aber eine der liebenswerten Gattung, die durchaus auch mal ernstere Töne anschlägt.

Bully macht Buddy
Problematisch ist da vielleicht eher die Sitcom BULLY MACHT BUDDY, die derzeit auf Pro Sieben auf den Kinofilm hinarbeitet. Allerdings sind die Gags hier so dermaßen albern und flach, dass hier gleich zwei Probleme entstehen: Diejenige, denen die Sitcom tatsächlich gefällt, werden mit ganz anderen Erwartungen in den Kinofilm gehen. Und diejenigen, denen der Film wahrscheinlich zusagen würde, werden durch die Sitcom vom Kinobesuch abgehalten. Dazu sind Sitcom und Film einfach viel zu verschieden.

Singing in the Rain
Bereits im November hat Michael Bully Herbig zusammen mit seinen Darstellern Mina Tander, Alexander Fehling und Daniel Zillmann den Film in Hamburg der Presse persönlich vorgestellt. Dabei kamen durchaus ein paar nette Anekdoten zum Vorschein. So gibt es im Film eine Szene, in der Alexander Fehling im Singing-in-the-Rain-Style durch eine Wasserpfütze tanzt. Die Szene wurde morgens um fünf Uhr gedreht und dabei stellte sich heraus, dass Fehling den Film gar nicht kannte. Also fing Bully an, die Melodie zu singen, da man den Song nicht vor Ort hatte. Im Nachhinein wurde dann natürlich versucht, die Rechte am Song für den Film zu erwerben, was allerdings nicht geklappt hat. Trotzdem musste Bully allein für die „Choreographie“ Lizenzgebühren zahlen. „Aber die habe ich gerne bezahlt!“, so Bully auf der Pressekonferenz in Hamburg.

Green Film Making
Beim Dreh in Hamburg wurde zudem verstärkt auf die Umwelt geachtet. Im Zuge des GREEN FILM MAKING wurde in jedem Produktionsbereich darauf geachtet, umweltfreundlich zu produzieren. Das ging von Mehrwegbechern beim Catering über Elektrofahrzeuge und die Vermeidung der üblichen Chemikalien bei der Filmentwicklung durch den Einsatz von Digitalkameras bis hin zur Müllvermeidung. Im Vergleich zu anderen Filmproduktionen wurden mit 70 Kubikmetern Müll etwa die Hälfte eingespart.

In der Summe ist BUDDY ein wirklich sehenswerter Film, der zeigt, das Michael Bully Herbig noch weitaus mehr auf dem Kasten hat, als nur den üblichen Klamauk.

Trailer