Angels‘ Share – Ein Schluck für die Engel

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Robbie (Paul Brannigan) wird zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert und trifft dabei nicht nur auf drei Gleichgesinnte, sondern auch auf eine neue Leidenschaft: den teuersten und besten Malt Whisky der Welt. Um sich und seiner jungen Familie eine Zukunft zu ermöglichen, lässt er sich bald darauf auf einen sagenhaften Coup ein: Irgendwo in den schottischen Highlands soll nämlich noch ein Fässchen des teuersten Whiskys der Welt existieren. Und ein paar Flaschen von diesem „Wasser des Lebens“ könnten ihm und seinen Freunden tatsächlich eine sorgenfreie Zukunft bescheren. Oder aber 20 Jahre hinter Gittern.

Kritik

Fast 30 Filme hat der Brite Ken Loach in seiner 45-jährigen Karriere bereits gedreht und in seinem neuesten Film vermittelt er uns seine schottische Heimat – und das Nationalgetränk, den Whisky. Auch wenn man als Zuschauer genau weiß, wie falsch die Diebstahls-Aktion der bunten Truppe, ist man mit dem Herzen doch trotzdem auf deren Seite – so sympathisch begegnen einem diese vier Aussenseiter. ANGELS‘ SHARE ist eine warmherzige, aber auch rauhe und torfige Hommage an die schottischen Highlands und an ihr heiliges Nationalgetränk, wie sie besser nicht sein könnte.

Einziger Wermutstropfen ist leider die deutsche Synchronfassung, die zum einen den Slang des „Ghettos“ komplett ausklammert, sich um anderen aber einen Fauxpass in der Aussprache der schottischen Hauptstadt Edinburgh leistet. Korrekt müsste es „Edinborrow“ heißen oder – wenn man es richtig schottisch aussprechen möchte – „Edinbrra“. Edinburgh mit einem harten „G“ am Ende ist und klingt in jedem Fall falsch und lässt den Schottland-kundigen Besucher sauer aufstoßen.

So lange das allerdings das einzige „Problem“ des Films ist, kann man darüber hinweg sehen und im Zweifelsfall die Originalfassung schauen, sofern möglich. Verpassen sollte man ANGEL’S SHARE aber keinesfalls.

Und übrigens: Mit dem Begriff ANGELS‘ SHARE bezeichnet man die Menge des Whiskys, der im Laufe der langen Lagerung durch die Fasswand verdunstet. „Ein Schluck für die Engel“ eben, wie es auch der deutsche Untertitel besagt.