Y2K

27.03.2025

An Silvester 1999 war die Angst groß, der sogenannte Millennium-Bug würde alle Computer weltweit lahmlegen. Es kam zwar alles anders, aber das hindert Y2K nicht daran, mit diesem Gedanken zu spielen und daraus einen Horrorfilm zu machen.

Wir schreiben das Jahr 1999, doch an Silvester haben die Highschoolfreunde Eli (Jaeden Martell) und Danny (Julian Dennison) noch immer keinen Plan, wie sie diese historische Nacht feiern sollen. Schließlich reden alle vom bevorstehenden Millennium-Bug, der angeblich am Neujahrstag 2000 (auch genannt Y2K für Year 2000) alle Computersysteme der Welt lahmlegen soll – und das nur, weil Entwickler in ihren Systemen die Jahreszahlen nur zweistellig abgespeichert haben. Doch für Eli gibt es noch ein viel größeres Problem: Wird er die Jahrtausendgelegenheit verpassen, seinen Schwarm Laura (Rachel Zegler) um Mitternacht zu küssen?

Als sie hören, dass Laura plant, zur Party von Soccer Chris (The Kid Laroi) zu gehen, steht fest: Die beiden werden die Party crashen. Doch als Laura um Mitternacht von Chris geküsst wird, bleibt das für Eli nicht die einzige Katastrophe. Nach einem totalen Stromausfall gibt es plötzlich einen Toten. Und schnell wird klar, dass hier plötzlich sämtliche Elektronikgeräte durchdrehen: Spielzeugautos, Videorekorder, Mikrowellen und Tamagotchis machen plötzlich Jagd auf Menschen, und die ausgelassene Party wird zum aberwitzigen Albtraum.

Kaum zu glauben, dass sich der Regisseur Kyle Mooney, der zusammen mit Evan Winter auch das Drehbuch geschrieben hat, eines Phänomens annehmen, das zum einen bereits mehr als ein Vierteljahrhundert zurückliegt, sich zum anderen aber auch als ein riesiges Nichts herausstellte. Aber was soll‘s, machen wir daraus halt einen abgedrehten Teenie-Slasher, dachten sich die zwei offenbar. Der macht zwar nicht sonderlich viel her, aber er hat einen entscheidenden Vorteil: Rachel Zegler.

Zegler zählt momentan zu den angesagtesten jungen Schauspielerinnen überhaupt. Gerade erst war sie in „Schneewittchen“ zu sehen, ihren Durchbruch hatte sie mit gerade einmal 17 Jahren mit Steven Spielbergs Neuverfilmung von „West Side Story“, seitdem ist sie aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenken. Und auch in Y2K gelingt es ihr, einen eigentlich eher durchschnittlichen Film zu retten, in dem sie als toughes Script-Girl mit ihren IT-Kenntnissen die Zügel in die Hand nimmt. Klasse!

Ansonsten ist Y2K eher zum Schmunzeln, denn zum Erschrecken: Wenn die gesamte Elektronik sich zu selbst denkenden Robotern zusammenfügt, dann denkt man als Zuschauer eigentlich eher an „Borg für Fußgänger“. Aber was soll‘s. In der Summe macht Y2K dann doch mehr Spaß, als man vermuten würde.

Besonders gelungen sind dem Team übrigens die Reminiszenzen an die damalige Zeit. Ob AOL, ICQ oder MySpace – das ist alles extrem gut recherchiert. Man merkt, dass hier jemand am Werk war, der die Neunzigerjahre selbst miterlebt hat und nicht vom Hörensagen erzählt.

Natürlich könnte die Story noch ein wenig ausgefeilter sein und wenn man ehrlich ist, hat das Ganze am Ende mit dem Millennium-Bug herzlich wenig zu tun. Aber immerhin haben Mooney und Winter hier einen kleinen Film gedreht, der zwar nicht lange im Gedächtnis bleibt, dafür aber verdammt viel Spaß macht.

Trailer

ab16

Originaltitel

Y2K (USA 2024)

Länge

92 Minuten

Genre

Komödie / Horror / Science-Fiction

Regie

Kyle Mooney

Drehbuch

Kyle Mooney, Evan Winter

Kamera / Director of Photography (DOP)

William Pope

Darsteller

Jaeden Martell, Rachel Zegler, Julian Dennison, Daniel Zolghadri, Lachlan Watson, Fred Durst, Kyle Mooney, Eduardo Franco, Mason Gooding, The Kid Laroi, Laure Balone, Alicia Silverstone, Tim Heidecker, Mauren Sebastian, Miles Robbins, Ellie Ricker, Jacob Moskovitz, Daniel Dale, Luca R. Stagnitta, Anzi DiBenedetto, Zachary Clark, Frank Langley IV, Kevin Mangold

Verleih

Universal Pictures International Germany GmbH

Filmwebsite

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