Wunderland – Vom Kindheitstraum zum Welterfolg

07.03.2024

Bei uns in Hamburg kennt jeder das „Miniatur Wunderland“. Aber auch dem Rest des Landes ist die Erfolgsgeschichte nicht unbekannt, schließlich berichten nahezu alle TV-Magazine mehr oder weniger regelmässig aus der Einrichtung in der HafenCity. Warum es also jetzt mit WUNDERLAND – VOM KINDHEITSTRAUM ZUM WELTERFOLG auch noch einen Kinofilm gibt, könnte man sich berechtigterweise fragen. Aber alle Bedenken sind zum Glück umsonst…

Als die Zwillingsbrüder Frederick und Gerrit Braun vor 24 Jahren ihren Lebenstraum verwirklichten, konnte noch niemand absehen, zu was für einem Erfolg das Ganze führen würde. Das „Miniatur Wunderland“ entwickelte sich nicht nur zur größten Modelleisenbahn der Welt, sondern mit 1,5 Millionen Besucher:innen auch zur publikumsstärksten Attraktion Deutschlands. Nahezu jedes TV-Magazin hat bereits Beiträge über die Hamburger Institution produziert, die zudem in gefühlter Dauerrotation im Fernsehen zu sehen sind. Da stellt sich quasi automatisch die Frage, warum wir überhaupt noch einen Kinofilm brauchen, wenn doch scheinbar bereits alles auserzählt ist.

Die Antwort liefert die Dokumentation WUNDERLAND – VOM KINDHEITSTRAUM ZUM WELTERFOLG selbst ab, denn sie zeigt zwar wie alle anderen Reportagen die unfassbare Liebe zum Detail der Macher, konzentriert sich aber im Wesentlichen auf das Mantra von Frederick und Gerrit Braun. Mit wie viel Liebe und Respekt sie ihre vielen Mitarbeiter, aber auch die Besucher behandeln, ist mehr als ansteckend. In einem gewissen Umfang schien das auch schon im Fernsehen durch, aber Regisseurin Sabine Howe, die zusammen mit Vanessa Nöcker auch das Drehbuch geschrieben hat, fokussiert sich größtenteils auf die menschliche Ebene und zeigt mehr als deutlich, dass das alles kein Marketing-Gag ist, sondern dass die Zwillingsbrüder diese Herzensgüte wirklich leben.

Wie sehr die Hansestädter ihr „Miniatur Wunderland“ lieben, konnte man bei der Weltpremiere der Dokumentation beim Filmfest Hamburg im Oktober 2023 mehr als deutlich sehen. So frenetisch wie WUNDERLAND – VOM KINDHEITSTRAUM ZUM WELTERFOLG wurde dort kaum ein anderer Film vom Publikum gefeiert.

Das Alleinstellungsmerkmal sind allerdings zwei animierte Figuren, die sich auf einen kleine Reise durch die kleine große Welt begeben. Dabei handelt es sich um digital verkleinerte und an das Aussehen der Wunderland-Bewohner angepasste Versionen der Braun-Zwillinge. Das sieht nicht nur fantastisch aus, es verbindet die einzelnen Geschichten auch wunderbar miteinander. Genau so muss eine Doku über ein Thema aussehen, von dem man glaubt, bereits alles zu wissen.

Sicherlich gibt es auch in WUNDERLAND – VOM KINDHEITSTRAUM ZUM WELTERFOLG einige Geschichten, die die Hardcore-Fans bereits kennen, wie beispielsweise die Kooperation mit der Modellbauer-Familie Martinez, mit denen gemeinsam der Südamerika-Abschnitt mit Rio de Janeiro und dem wild urwüchsigen Patagonien entstanden ist. Aber auch dieser Teil ist angereichert mit noch nie gezeigten Aufnahmen, so dass man als Zuschauer auch hier noch etwas Neues entdecken kann.

Und wer das „Miniatur Wunderland“ immer noch nicht besucht haben sollte – ja, solche Menschen soll es der Legende nach tatsächlich noch geben – der wird spätestens nach diesem Film den innigen Wunsch verspüren, diese fantastische Welt endlich einmal mit den eigenen Augen zu sehen. Auch mein letzter Besuch liegt bereits viel zu lange zurück, so dass ich es kaum erwarten kann, dort endlich wieder einmal einzukehren.

Trailer

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Originaltitel

Wunderland - Vom Kindheitstraum zum Welterfolg (Deutschland 2023)

Länge

93 Minuten

Genre

Dokumentation

Regie

Sabine Howe

Drehbuch

Sabine Howe

Verleih

Tobis Film GmbH & Co. KG

Filmwebsite

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