Verblendung

12.01.2012

Mikael Blomkvist (Deniel Craig) ist ein investigativer Wirtschaftsjournalist, der fest entschlossen ist, seine Ehre wiederherzustellen, nachdem er wegen übler Nachrede verurteilt wurde. Er wird von einem der reichsten Industriellen Schwedens angeheuert, Henrik Vanger (Christopher Plummer): Blomkvist soll herausfinden, was hinter dem Verschwinden von Vangers geliebter Nichte Harriet steckt – Vanger vermutet, dass sie von einem anderen Familienmitglied ermordet wurde. Der Journalist reist zum Familiensitz auf einer unwegsamen Insel an der in Eis getauchten schwedischen Küste, unsicher, was ihn dort erwarten wird.

Gleichzeitig wird Lisbeth Salander (Rooney Mara), eine ungewöhnliche aber geniale Detektivin der Sicherheitsfirma Milton Security, angeheuert, in Blomkvists Leben herumzuschnüffeln, was letztlich dazu führt, dass sie Blomkvist dabei hilft, herauszufinden, wer verantwortlich für den Mord an Harriet Vanger ist. Obwohl Lisbeth ein Schutzschild vor der Welt, die sie immer und immer wieder verraten hat, aufgebaut hat, erweisen sich ihre Fähigkeiten als Hackerin und ihre radikale Entschlossenheit als unbezahlbar. Während Mikael die verschlossenen Vangers direkt ins Visier zieht, tut Lisbeth dies eher im Hintergrund. Gemeinsam stoßen sie auf eine Mordserie, die sich von der Vergangenheit in die Gegenwart zieht. Und schließlich haben sie nur ihre zarten Bande aufkeimenden Vertrauens, um sich vor einem Verbrechen absolut monströsen Ausmaßes zu schützen.

Kritik

Dass die Amerikaner schon immer eine Abneigung gegenüber synchronisierten Filmen hatten und daher beinahe jeden erfolgreichen europäischen Film nachgedreht haben, ist ja bisweilen bekannt – und für uns Europäer nicht einmal ansatzweise nachvollziehbar. In der Regel wurden dabei dann aber gleichzeitig auch Änderungen vorgenommen, meist in Form eines Schauplatzes in den USA (wie zuletzt bei LET ME IN, dem Remake von SO FINSTER DIE NACHT). Die Neuverfilmung des ersten Teils der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson hingegen wurde ebenfalls in Schweden gedreht und mitunter hat man als Zuschauer durchaus den Eindruck, David Fincher hätte exakt an den gleichen Schauplätzen gedreht, wie sein Vorgänger. Minimale Gegebenheiten des Filmes wurden zwar verändert, aber diese sind für den Fortgang des Filmes an sich nicht relevant.

Bitte nicht falsch verstehen: Für sich gesehen ist die US-Verblendung ein spannender, hochwertig gedrehter, extrem guter und interessanter Film, der mit hervorragenden Darstellern aufwarten kann. Aber im Vegleich zum sensationellen Original muss leider festgestellt werden, dass Finchers Version weder besser, aber eben auch nicht schlechter ist. Und dann darf sich die Frage nach dem Sinn einer Neuverfilmung durchaus stellen.

Trailer

 

ab16

Originaltitel

The Girl with the Dragon Tattoo (USA 2011)

Länge

158 Minuten

Genre

Thriller

Regie

Davin Fincher

Drehbuch

Steven Zaillian

Darsteller

Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer, Stellan Skarsgård, Steven Berkoff, Robin Wright

Verleih

Sony Pictures Germany

Filmwebsite

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