Nach dem enttäuschenden ersten Teil kehrt einer der komplexesten Charaktere aus dem Marvel-Universum zurück. Und mit einem US-Einspielergebnis von 90,1 Mio. US-Dollar am ersten Wochenende klingt VENOM – LET THERE BE CARNAGE doch recht vielversprechend. Wirklich?
Der abgehalfterte Reporter Eddie Brock (Tom Hardy) und sein Alien-Symbiont Venom haben sich miteinander abgefunden, nachdem beide erkannt haben, dass sie gewissermaßen aufeinander angewiesen sind. Doch Venoms Hunger nach Gehirnen wird immer stärker und Eddie fällt es schwerer und schwerer, ihn davon abzuhalten, irgendwelche Menschen zu fressen. Aber wenn man sich gegenseitig braucht, muss man sich nicht unbedingt auch mögen. Die Situation ändert sich jedoch, als Eddie die Gelegenheit erhält, das letzten Interview mit dem Serienmörder Cletus Kasady (Woody Harrelson) vor dessen Hinrichtung zu führen. Da ihn das beruflich in unbekannte Höhen aufsteigen ließe, setzt Eddie natürlich alles daran, Venom in Schach zu halten. Doch das entpuppt sich als nicht allzu einfach, als plötzlich mit Carnage ein neuer Gegner auftaucht…
Nein, VENOM – LET THERE BE CARNAGE ist nicht wirklich schlecht – aber eben auch nicht gut. Tom Hardy spielt großartig und holt aus der Symbiose allein aufgrund seines schwarzen Humors jede Menge heraus. Doch das reicht irgendwie nicht, um eine interessante Geschichte zu erzählen. Vielmehr verliert sich der Film irgendwann in seinen Special-Effects, die zwar überragend aussehen, aber eben nicht alles sind. „Let There Be CGI“ scheint das Credo von Andy Serkis zu sein, der die Regie von Ruben Fleischer übernommen hat, da dieser zum Zeitpunkt des Drehs zu sehr mit seiner Zombieland-Fortsetzung beschäftigt war.
Trotz seiner gerade einmal 97 Minuten wirkt VENOM – LET THERE BE CARNAGE irgendwie verdammt lang. Eindeutig ein schlechtes Zeichen. Aber bei dem bisherigen Einspielergebnis wird die Geschichte sicherlich weiter fortgesetzt – dann aber hoffentlich mit ein wenig mehr Verstand…
Venom – Let There Be Carnage (USA 2021)
97 Minuten
Action / Fantasy
Andy Serkis
Kelly Marcel, nach einer Story von Tom Hardy & Kally Marcel
Tom Hardy, Michelle Williams, Naomie Harris, Woody Harrelson
Sony Pictures Releasing GmbH