Väter und Töchter – Ein ganzes Leben

30.06.2016

New York, 1989. Bestsellerautor Jake Davis (Russell Crowe) ist nach dem Unfalltod seiner Frau alleine für seine kleine Tochter Katie (Kylie Rogers) verantwortlich. Doch der Verlust setzt ihm psychisch stark zu. Als er für eine Weile in einer Klinik behandelt wird, kommt Katie zu ihrer Tante Elizabeth (Diane Kruger) und ihrem Onkel William (Bruce Greenwood), die sich kaum um das Mädchen kümmern, aber bald mit Jake um das Sorgerecht streiten. Dabei wäre Katie viel lieber bei ihrem Vater, der trotz seiner Erkrankung alles versucht, seiner geliebten Tochter ein gutes Leben zu bieten. Sein größter Liebesbeweis wird der Roman „Väter und Töchter“ – seit Jahren sein erster Bestseller. 

25 Jahre später. Katie (Amanda Seyfried) ist inzwischen ausgebildete Psychologin und Sozialarbeiterin, die sich rührend um ein Waisenmädchen kümmert, das nach dem Tod ihrer Eltern aufgehört hat zu sprechen. Auch Katie hadert noch immer mit ihrer Kindheit. Sie hat Probleme, sich zu binden und ihr Privatleben besteht aus durchfeierten Nächten mit flüchtigen Affären. Bis sie den Nachwuchsautor Cameron (Aaron Paul) kennenlernt und zum ersten Mal versucht, sich auf jemanden wirklich einzulassen…

Kritik

Eigentlich hört sich die Geschichte von VÄTER UND TÖCHTER – EIN GANZES LEBEN ziemlich interessant an. Nur leider hapert es an der Umsetzung und der Stimmigkeit der Story.

Russell Crowe und Amanda Seyfried spielen beide absolut großartig – so wie wir es von ihnen gewohnt sind. Lediglich Diane Kruger ist vollends dem Overacting verfallen und wirkt, als wolle sie sämtliche Seifenoper-Königinnen ausstechen. Aber der Film hat ein paar – wenn auch nur wenige – berührende Momente, die zu Herzen gehen.

In Bezug auf das Gesamtkunstwerk macht die Regisseurin Gabrielle Muccino jedoch einen wahnsinnig großen Fehler. Sie stellt die Unfähigkeit der Tochter, eine emotionale Beziehung einzugehen, dadurch dar, dass diese als Kind bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist. Auch wenn die Inhaltsangabe verlauten lässt, dass diese das Kind vernachlässigt haben, wird das im Film zu keinem Zeitpunkt deutlich. Dieses Kapitel der Kindheit wird komplett ausgelassen. Und nur durch die Abwesenheit des Vaters über ein halbes Jahr bekommt ein Kind keinen solchen Knacks.

Diese Unstimmigkeit hält sich bis zum Ende des Filmes, als Diane Kruger – mit unglaublich schlechter Altersmaske – ein paar Binsenweisheiten in die Kamera sagen darf. „Männer können ohne Liebe überleben. Wir Frauen aber nicht“. Danke. Setzen. Sechs. Thema verfehlt.

Trailer

FSK noch unbekannt

Originaltitel

Fathers and Daughters (USA 2015)

Länge

116 Minuten

Genre

Drama

Regie

Gabriele Muccino

Drehbuch

Brad Desch

Darsteller

Russell Crowe, Amanda Seyfried, Diane Kruger, Quvenzhane Wallis, Bruce Greenwood, Janet McTeer, Kylie Rogers, Jane Fonda, Octavia Spencer

Verleih

Spot On Distribution Deutschland

Filmwebsite

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