Der sensible Junge Massimo (Valerio Mastandrea), der mit gerade einmal neun Jahren seine Mutter verloren hat, ist auch als Erwachsener noch nicht darüber hinweggekommen. Bis heute begreift er nicht, was damals, an jenem schicksalshaften Tag vor 40 Jahren, passiert ist. Er weiß nur, dass dieses Trauma sein Leben für immer verändert hat. Er meidet persönliche Beziehungen und Bindungen aller Art, versucht die Welt auf Abstand zu halten. Erst die Liebe zu Elisa (Bérénice Bejo) rüttelt ihn auf und lehrt ihn, dass er das Rätsel seiner Kindheit lösen muss, um einen sicheren Weg ins Leben zu finden.
In seinem Film TRÄUM WAS SCHÖNES zeigt Marco Bellocchio, wie eine gut gemeinte Lüge das Leben eines Menschen verpfuschen kann.
Mit neun Jahren die eigene Mutter zu verlieren ist sicherlich bereits hart genug, aber was passiert, wenn man als Angehöriger nicht bei der Wahrheit bleibt, um vermeintlich ein Kind zu beschützen, thematisiert TRÄUM WAS SCHÖNES äußerst eindrucksvoll.
Keine Frage, die Mutter hat Selbstmord begangen, das ist jedem Beteiligten, aber auch dem Zuschauer sehr schnell klar. Dabei ist es nicht der Tod, der den Neunjährigen so mitnimmt, sondern die Tatsache, dass er den wahren Grund nie zu hören bekommt. Und so kommt es, wie es kommen muss – der Junge wird mit zunehmendem Alter immer beziehungsunfähiger.
Bellocchio findet dafür wunderbare Bilder und erzählt seine Geschichte äußerst eindrucksvoll. Ein wunderbarer Film aus Italien.
Fai Bei Sogni (Italien / Frankreich 2016)
130 Minuten
Drama
Marco Bellocchio
Valia Santella, Edoardo Albinati, Marco Bellocchio
Valerio Mastandrea, Bérénice Bejo, Guido Caprino, Nicolò Cabras, Dario Dal Pero, Barbara Ronchi, Emanuelle Devos Fausto Russo Alesi, Piera Degli Esposti, Roberto Herlitzka, Fabrizio Gifuni, Miriam Leone Arianna Scommegna, Bruno Torrisi, Manuela Mandracchia, Giulio Brogi, Roberto Di Francesco, Dylan Ferrario, Pier Giorgio Bellocchio
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