Das Leben des freundlichen Fabrikarbeiters Jerry (Ryan Reynolds) wird bestimmt durch seinen Job, seine Haustiere und die gerichtlich angeordneten Sitzungen bei einer Psychotherapeutin. Jerry muss Medikamente nehmen, um seine Schizophrenie im Zaum zu halten. Da Jerrys bisher graue Welt ohne die Medikamente aber farbenfroh und fröhlich erscheint, setzt er die Pillen eigenmächtig ab. Mit einem Nebeneffekt: Jerry kann sich mit seinen Haustieren unterhalten. Sein gutmütiger Hund Bosco und sein zutiefst verdorbener Kater Mr. Whiskers reden auf ihn ein und lenken sein Denken und Handeln in höchst gegensätzliche, gefährliche Richtungen. Als er sich in die Buchhalterin Fiona (Gemma Arterton) verliebt und ein missglücktes Date ein tragisches Ende nimmt, gerät Jerrys Leben vollends aus den Fugen.
Das THE VOICES im Studio Babelsberg, sowie in Berlin und Brandenburg gedreht wurde, sieht man dem Film zu keinem Zeitpunkt an – zu sehr sieht alles nach typisch amerikanischer Landidylle aus. Die Handlung hingegen ist alles andere als idyllisch, denn Regisseurin Marjane Satrapi (Persepolis, Huhn mit Pflaumen) legt hier einen ziemlich fiesen schwarzen Humor vor, den einige zartbesaitete Seelen vielleicht nicht zwingend verkraften.
Ryan Reynold zeigt in THE VOICES wieder einmal seine Wandelbarkeit und lenkt so von seinen Fehltritten wie GREEN LANTERN ab. Seine Katze Mr. Whiskers könnte der lange verschollene „Zwillingsbruder“ von Ted sein, zumindest was seinen derben Humor betrifft. Satrapi vermischt gekonnt blutige und bitterböse Elemente mit abgefahrenen komödiantischen Einwürfen und formt alles zu einem ungewöhnlichen, wenn auch kurzweiligen Film. Sehenswert ist das Ganze aber in jedem Fall.
The Voices (USA / Deutschland 2014)
109 Minuten
Komödie / Horror
Marjane Satrapi
Michael R. Perry
Ryan Reynolds, Gemma Arterton, Anna Kendrick, Jacki Weaver
Ascot Elite Filmverleih GmbH