The Girl King

21.07.2016

Herbst 1632. Inmitten des Dreißigjährigen Kriegs kämpfen Protestanten gegen Katholiken, Schwedens König Gustav II. Adolf fällt auf der Seite der Protestanten. Nach seinem Tod wird seine Tochter Kristina Wasa (Malin Buska) zur nominellen Regentin von Schweden, obwohl sie erst sechs Jahre alt ist. Sie wird wie ein Junge erzogen, so bekommt sie mehr Bildung mit auf den Weg, als es für Frauen im 17. Jahrhundert üblich war. Sie liebt die Jagd, die Kunst und die Wissenschaften. 

Mit achtzehn weigert sie sich zu heiraten und verfällt stattdessen sexuell wie emotional ihrer schönen Kammerzofe Ebba Sparre (Sarah Gadon). Nicht genug mit diesem Skandal konfrontiert sie den konservativen Königshof weiterhin mit der modernen Welt: Nach ihrer Krönung will sie vor allem den immer noch andauernden Krieg beenden und Schweden zu einem kultivierten Land machen. Um das zu untermauern ignoriert sie alle Regeln des Protestantismus und lässt katholische Philosophen an ihren Hof holen, um von ihnen zu lernen.

Grundsätzlich unwillig, dem Reich einen Thronfolger zu liefern, adoptiert sie im Alter von 27 Jahren ihren Cousin Karl Gustav (Francois Arnaud), setzt ihn zum König ein, konvertiert zum Katholizismus und zieht nach Rom, wo sie mit der Gründung der „Royal Academy of Rome“ die Künste, Natur- und Geisteswissenschaften förderte. Sie ist eine von drei Frauen, die in den Vatikanischen Grotten im Petersdom bestattet wurden.

Kritik

Regisseur Mika Maurismäki erzählt mit THE GIRL KING die Geschichte von einer der exzentrischsten Frauen der europäischen Monarchie: Königin Kristina von Schweden. Nur warum er das Ganze so unfassbar bieder erzählt, wird wohl ein Rätsel bleiben.

Die Geschichte klingt spannend, interessant und wie geschaffen für einen Kinofilm. Königin Kristina von Schweden war ein eindrucksvolle Persönlichkeit, deren Geschichte auf die große Leinwand gehört. Mika Kaurismäki macht daraus jedoch einen unglaublich zähen Brei von todlangweiligem Geschichtsunterricht. Selbst Schauspiellegenden wie Martina Gedeck wirken in dieser Inszenierung zu Tode gelangweilt.

Aber auch Newcomer, wie Malina Buska in der Hauptrolle zeigen, dass sie für solche Rollen (noch) nicht bereit sind. Am Ende bleibt so ein langweiliger Historienfilm zurück, der es streckenweise nicht einmal auf TV-Niveau schafft. Äußerst schade.

Trailer

ab12

Originaltitel

The Girl King (Finnland / Kanada / Deutschland / Schweden 2015)

Länge

106 Minuten

Genre

Drama / Historienfilm

Regie

Mika Kaurismäki

Drehbuch

Michel Marc Bouchard

Darsteller

Malin Buska, Michael Nyqvist, Sarah Gadon, Martina Gedeck, Lucas Bryant, Laura Birn, Hippolyte Girardot, Peter Lohmeyer, Francois Arnaud, Patrick Bauchau, Jannis Niewöhner

Verleih

NFP Marketing & Distribution GmbH

Filmwebsite

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