The Flash

15.06.2023

Im Vorfeld wurde bekannt, dass Hauptdarsteller Ezra Miller seit Jahren Probleme mit der Justiz hat – einschließlich einer Bewährungsstrafe wegen Hausfriedensbruch. So war lange nicht klar, ob THE FLASH von Andy Muschietti überhaupt den Weg ins Kino findet. Doch jetzt ist es so weit, und wir sind alle überrascht, wie selbstironisch und saukomisch Hollywood mit dem Superhelden Genre umgehen kann.

Wir befinden uns im DC-Universum: Nach Kurzauftritten beispielsweise als Mitglied der „Justice League“ hat The Flash (Ezra Miller) endlich seinen eigenen Film bekommen. Barry Allen alias The Flash arbeitet als Kriminalermittler der Polizei von Central City. Er will mit allen Mitteln die Unschuld seines Vaters (Ron Livingston), der seit 20 Jahren wegen des angeblichen Mordes an seiner Frau und Barrys Mutter (Maribel Verdú) im Knast sitzt, beweisen. Mit seiner Superpower, sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit durch Zeit und Raum zu bewegen, reist Barry in die Vergangenheit, um das Rätsel zu lösen. Dort triff er auf sein jüngeres Ich (auch Ezra Miller), mit dem er alle weiteren Abenteuer bestehen muss.

Wonderwoman („Kürzest“-Auftritt von Gal Gadot) und Batman (Ben Affleck in einem nicht sehr viel längeren Gastspiel) sind The Flash keine große Hilfe. So wendet er sich an einen früheren Batman und holt ihn aus dessen Rentnerdasein. Kein Geringerer als Michael Keaton spielt diesen abgetakelten Helden mit viel Witz und Ironie. Als der fiese General Zod (Michael Shannon) mit der Vernichtung des Planeten droht, ist leider kein Superman in Sicht, der die Welt retten kann. Dafür springt das blutjunge Supergirl (Sasha Calle) ein. Im spektakulären Katastrophen-Finale stoßen dann sogar zwei Planeten zusammen. Für Spannung ist also gesorgt…

Multiversum-Comic-Verfilmungen scheinen inzwischen in der Kinolandschaft unverzichtbar zu sein. Ich bekenne, ich bin kein Freund dieser neuen Masche. Doch diesmal haben Drehbuchautorin Christina Hodson und Regisseur Andy Muschietti ein schlüssiges Konzept erarbeitet, das uns vor keine Verständnis-Probleme stellt. Der Rhythmus des Films ist auf rasantem Niveau und dabei wohltuend unaufdringlich. Und auch der visuelle Stil wirkt nie überladen – was in meinen Augen leider nicht für jede Comic-Verfilmung aus der jüngsten Zeit gilt.

Der Clou von THE FLASH sind natürlich die unzähligen Cameoauftritte der Stars – unter anderem von Jeremy Irons als Alfred Pennyworth, Henry Cavill als Superman und Jason Momoa als Aquaman (in einem Wahnsinns-Gag). Als kurz vor Schluss das Batman-Mobil in Gotham City von einer Menschenmenge umringt wird und ein (dritter) Batman aussteigt, weiß wohl jeder im Saal, wer gleich vor The Flash steht. Aber ich verrate nichts…

Trailer

ab12

Originaltitel

The Flash (USA 2023)

Länge

144 Minuten

Genre

Action / Fantasy / Science-Fiction

Regie

Andy Muschietti

Drehbuch

Christina Hodson, nach einer Screenstory von John Francis Daley, Jonathan Goldstein und Joby Harold

Darsteller

Ezra Miller, Sasha Calle, Michael Shannon, Ron Livingston, Maribel Verdú, Kiersey Clemons, Antje Traue, Michael Keaton

Verleih

Warner Bros. Entertainment GmbH

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