Dank Jens Geiger, der seit Jahren den „Asia Express“ beim Filmfest Hamburg kompetent betreut, ist das asiatische Kino immer ein besonderer Schwerpunkt in der Hansestadt. Die Reihe überraschte diesmal mit dem Debüt „The Cloud in Her Room“ der Chinesin Zheng Lu Xinyuan. Muzi, eine junge Frau, kehrt nach Jahren zurück in ihre Heimatstadt Hangzhou, um mit ihrer Familie das neue Jahr zu feiern. Doch sie findet sich in der veränderten Welt nicht mehr zurecht.
Der Film verzichtet fast vollständig auf narrative Elemente. In poetischem Schwarz-Weiß entwirft die Regisseurin den Zustand der Entfremdung, des Nicht-Mehr-Dazugehörens. Diese melancholische Meditation verlangt dem Zuschauer einiges ab – doch es lohnt sich.